Bossas Lindenstraßen-Annotationen
"Adios, Amigo" (722)
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Sendetag: Sonntag, 03. Oktober 1999
Spieltag: Donnerstag, 30. September 1999
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Kurzinhalt:
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- Berta verabschiedet sich von ihrer Amigo-Affäre.
- Tom und Backhaus lassen gemeinsam einen fahren.
Und zwar einen kleinen Heißluftballon.
- Valerie sucht eine sinnvolle Beschäftigung und findet diese
in der Planung einer Babyentführung.
Für einen ausführlichen Rückblick seht bitte:
http://www.lindenstrasse.de/demnaechst/archiv/722/rueck722.html
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Cliffhanger:
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- Valerie verlangt von Lisa, ihr bei der Entführung eines Babies zu
helfen.
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Auflösung des letzten Cliffhangers:
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- Wie zu erwarten, ist Hajo doch nicht ausgezogen, nächtigt dafür
aber fortan in seinem Arbeitszimmer. Mit Berta redet er nicht mehr,
betreibt stattdessen eine gut gehende Zettelwirtschaft.
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Erklärung des Folgentitels "Adios, Amigo"
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- Nach Konzerteinlage in der Arztpraxis mit Heilwirkung auf Birkhahn
und Weinwirkung auf "Frau Berta" verläßt Pedro die Anverwesenden mit
den Worten: "Adios, Amigos"
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Wieder da:
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- Drehbuchautor Michael Meisheit, sein letztes Buch war zu Folge
687: "Der Schuhmacherladen". Ausstrahlung: 31. Januar 1999
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Abspann:
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Es wirkten mit, ohne daß sie im Abspann genannt wurden:
- Heinz W. Krückeberg (Walter Backhaus)
- Joachim Hermann Luger (Hans Beimer)
- Hanna Burgwitz (Frau Birkhahn)
- Ludwig Haas (Ludwig Dressler)
- Nadine Spruß (Valerie Ecker)
- Daniel Rodriguez (Pedro Gonzalez) [wurde überhaupt noch NIE im Abspann genannt!]
- Sophie Seitz (Bedienung Larissa) [wenn schon Zeki i.A. genannt wurde]
- Kleiner Hosenscheißer (Martin Ziegler)
Im Abspann aufgelistet,obwohl sie nicht zu sehen waren:
- Sigo Lorfeo (Paolo Varese)
- Julia Stark (Sarah Ziegler) [war im Off zu hören]
- Dominique Kusche (Sophie Ziegler) [war im Off zu hören]
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Buch: Michael Meisheit
Regie: Claus Peter Witt
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Cheffe-Autor der neuen Drehbuchstaffel ist Michael Meisheit.
Michael kam von einer schwäbischen Filmhochschule zur Lindenstraße,
zurück in seine Geburtsstadt Köln, wo er vorher bereits Sonderpädagogik
studiert hatte.
In einem Interview (siehe http://www.jetzt.de/mag9916/iv.html )
mit der Jugendzeitschrift "jetzt" bekannte Michael Meisheit,
daß er die Lindestraße anfänglich eher blöd fand.
Nachdem Michael von seiner Freundin drei Jahre lang intravideös
zwangsernährt wurde, kam er dann doch auf den Geschmack.
(Sein Glück, wir dulden keine Thomast-Kost-Verächter in unseren Reihen.)
Angeblich treibt der 27jährige Michael Meisheit die Handlung schneller voran
als Autorenkollege Joachim Friedmann (vorherige Staffel) und denkt mehr in Bildern.
Apropos Bild:
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Quote:
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Martkanteil: 24,0 %
Zuschauer: 5,72 Mio. (wieder Einhundertausend näher an 6 Millionen)
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Musik:
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- Mal wieder meine griechische Lieblingsmusik im Akropolis,
der Komponist kann sich bald auf seinen Tzatziemen ausruhen.
- Kleine Gesangseinlage von Pedro in der Arztpraxis.
- Im Anschluß daran erzählt Frau Birkhahn dem alten Doc, daß sie
Mundharmonika spiele. Und was erwidert Doc Dressler?
Jedenfalls nichts, was Kater Max vor der Fan-Gemeinde rehabilitert
hätte, denn Kater Max behauptet seit einiger Zeit - inzwischen mehr
und mehr verunsichert - Dressler hätte in früheren Jahren durchaus
eine flotte Harp geblasen. Doch statt eines inbrüstrig gedresslerten
"Ich auch, werte Frau Birkhahn, lassen Sie uns doch ein
fideles Muntermonika-Duett gründen"
kommt lediglich ein "Ach, ja?" aus dem Munde, dessen kleinstes
Harpes-Bläschen Kater Max vergeblich entgegenfieberte.
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Zitate:
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Pedro zu Hajo: "Buenos dias, Amigo!"
Hajo: "Nix Amigo, geh zurück nach Mexiko!"
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Maxl der Woche:
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- Pedro zu Hajo (in Anschluß an obiges Zitat):
"Lassen Sie die Mariachis nicht leiden wegen Fehler von mir."
- Anna zu Hans über Backhaus:
"Er ist zwar ein schräger Typ, aber auch ganz gut für Tom, oder?"
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Infos:
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- Backhaus verspricht Tom, später einen richtigen Ballon zu bauen.
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Bossas Kommentar:
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- Soviel Marmeladensemmeln können einem gar nicht im Halse stecken bleiben,
wie man kotzen möchte, wenn man sich (und vor allem der Listra) vor Augen
hält, daß Listra-Sponsor Schwartau sich bis dato weigert, an den Entschädigungs-
verhandlungen für NS-Zwangsarbeiter teilzunehmen oder einen Beitrag für seine
100 Schwartau-Zwangsarbeiter während des Dritten Reichs zu leisten.
Daß sich die ach so gesellschaftskritische und zeigefingererhabene
Lindenstraße ausgerechnet von dieser Firma im Vorvorspann das schönste
finanzielle Extra des Tages aufs Brötchen schmieren läßt entbehrt jeder...
... nun gut, wenn wir ehrlich sind, so sind die Zeiten vorbei, wo das
wirklich noch verwundert hätte. Nur daß Michael Meisheit keinen
ai-nspruch erhebt, das erstaunt.
- Aber überschätzen wir nicht Meisheits Einfluss, sondern inchen ihm das
gebührende Lob: Gut gemacht, Michael. Dir ist es zu verdanken, daß ich
mich überhaupt wieder in die Kommentatoren-Kabine begeben habe. Die
Folge war okay bis gut, wenngleich diese Bewertung aufgrund der schlechten
vergangenen Folgen relativ ist. Wie alles. Wir wollen ja nicht päpstlicher
sein als Einstein.
- Positiv, die guten schauspielerischen Leistungen. Vor allem von Ute Mora.
Aber auch Knut Hinz blüht gestenreich auf, wenn er zum Schweigen verurteilt
wird.
- Negativ, daß die Lindenstraße mehr und mehr das Serienkonzept auf-
gibt und zu einer Aneinanderreihung von zwanghaften Dramaturgie-
abhandlungen verkommt.
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Was die Welt bewegte (Fan-Kommentare):
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- War doch heut nicht so übel, oder?
- Naja, so schlecht nicht, aber nur das Ende war ein wirkliches Highlight.
- Hat mir gefallen, den Ungereimtheiten zum Trotz. [Jenny]
- Das war ja mal wieder eine richtig gelungene Folge!!
- Ich fand die Folge heute auch besser als die vorhergehenden.
- Ob ich die einzige bin, die's heute schlecht fand? [Impa]
- Tröste dich, ich fands auch ziemlich nervend [Baba]
- Nicht berauschend.
- Ute Mora entschädigt für alles. Die Frau hat sämtliches an die Wand
gespielt, was da so in der Lindenstrasse herumläuft. [Enno]
- Allein wegen Ute Mora lohnt sich das Einschalten noch.
- Es ist schon 'ne Leistung, dass man ihr [Ute Mora] das halblaute
Vorlesen _aller_ Zettel so in etwa abnehmen konnte.
- Die Szene in Dresslers Wartezimmer erinnerte doch sehr an die
Muppet Show.
[Anm.: "Jetzt tanzen alle Patienten, macht auf der Bühne Gicht"]
Und Elena habe ich schon lange in Verdacht, in Wirklichkeit eine
Handpuppe zu sein: Schließlich war außer ihrem Kopf,
den sie stets durch die Durchreiche steckte, selten etwas zu sehen...
[Jörg]
- Kommunikation per Zettelchen hatten wir übrigens auch schon mal.
Noch dazu in der selben Wohnung. Im Jahr 1986 (ca Folge 37).
Damals waren es Tanja und Henny Schildknecht, die miteinander nicht
mehr sprachen weil Tanja gegenüber Henny behauptete etwas mit Stefan
Nossek zu haben.
[Wolf]
- Pedro sah ziemlich überanstrengt aus. Ob Berta sein einziger
Teppichstunt war? [baba]
- Walles handfeste Auseinandersetzung mit Boris
und die daraus resultierende Fehlgeburt wird nicht nur
nicht einmal mehr erwähnt, alle Akteure (selbst Walle)
verhalten sich so, als hätte dieses Ereignis nie
stattgefunden! Im Prinzip wäre es ja eigentlich durchaus
verständlich, daß sie sich so merkwürdig verhält nach
diesem schweren Schicksalsschlag. Stattdessen kommt
nur rüber, daß sie eine blöde Zicke ist, die immer
noch Zorro hinterherherschwärmt. Einem Zuschauer, der
das nicht wüsste, käme niemals in den Sinn, dass Walle
beinahe schon mal ein Kind gehabt hätte. Und Boris
wird auch nie mehr erwähnt. [Christian]
- Du triffst den Nagel auf den Kopf, was allerdings nicht so schwer fällt,
da der Kopf dieses Nagels guinessbuch-verdächtig groß ist. [Enno]
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Aktion:
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- Horatio hat die im vorletzten Kommentar angeregte Unterschriftenaktion
für mehr Engagement und eine bessere Folgenqualität auf folgender
Webseite eingerichtet:
http://www.creatures.org/listra/quote/index.html
Wer noch seinen Kaiser Wilhelm drunter setzen will...
Ich geb's dann Hans Wilhelm.
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Presse:
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- HWG gab am 27.9. dem Mannheimer Morgen eine Erklärung zu den vielen
Kindstoden in der Listra:
"Wegen der Arbeitsschutzgesetze für Kinder können wir nicht mehr als
zwei Kinder unter drei Jahren verkraften."
Dazu Maikäfer:
"Warum greifen die geschlechtsreifen Damen und Herren in der
Lindenstraße dann nicht zu bewährten Mitteln der Empfängnisverhütung?"
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Videotext-Untertitel (UT):
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- Manchmal frage ich mich, ob man den Untertitel-Schreibern nicht ein
bißchen mehr auf den Weg mitgeben könnte, als ihr Gehör. Es scheint
mitunter so schlecht wie das derjenigen, die auf die Untertitel angewiesen
sind. Wer taub ist, ist schon gestraft genug, schlimm, wenn man dann
durch schlechte Untertitel zusätzlich diskriminiert wird.
Einerseits werden Floskeln und Fremdwörter, die jeder versteht, krampfhaft
in Primitiv-Deutsch umgebogen, weil man teilweise am Verstand der
Leserschaft zweifelt, anderseits aber werden fortgesetzt Begriffe, die
wirklich dem Verständnis dienen, falsch "übersetzt", wie zum
Beispiel "Maja", die zu "Meier" wurde, oder der "Landler",der zum Pferdegespann
"Landauer" wurde, etc. pp
(Siehe frühere Kommentare).
Diesmal war es Pedros Entschuldigung Hajo gegenüber, bei der die
UT-Autoren die UT-Angewiesenen vollkommen falsch drauf schickten:
Aus der Entschuldigung Pedros mit den Worten "Letzte Woche war nicht
gegen Dich." wurde: "Letzte Woche war nicht wichtig."
Sowas vermurksen sie komplett, setzen aber andererseits Lindenstraße
in Anführungszeichen (Pedro zu Berta: Es war sehr schön bei Ihnen in der
"Lindenstraße"), weil sie denken, der Leser kriege die Bedeutung des
Begriffs nicht auf die Reihe. Vielen Dank auch!
Aber es geht noch weiter:
Berta fordert Hajo auf, mit der Zettelwirtschaft aufzuhören und endlich
wie ein normaler Mensch zu sprechen. Hajo antwortet schriftlich (von
Berta verlesen):
"Ich kann aber nicht wie ein normaler Mensch reden."
Im Untertitel (anscheinend aufgrund schlechten Hinhörens) wurde aus
"Ich kann aber... " ein "Können wir...", also:
"Können wir nicht wie ein normaler Mensch reden."
Somit also falsches Deutsch und das Gegenteil von dem, was wirklich
auf dem Zettel stand.
- Manoel heißt nun Manuel.
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Rückblick des WDR:
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Korrekt, flüssig geschrieben, ausführlich, ein Gewinn für alle Fans,
wenn man es mit den Rückblicken früherer Jahre vergleicht, und keine schlechte
Alternative zu den Rückblicken, die Jan zur Zeit zu schreiben nicht
schafft.
Siehe:
http://www.lindenstrasse.de/demnaechst/archiv/722/rueck722.html
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Fan-Orakel
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Spekulatius von Maikäfer:
"Wir ahnen, wie es weitergeht...
Auch Hans kam nach Paris, um der schwerverletzten Marion beizustehen.
Abends gehen Hans und Helga in ein Restaurant. Trotz der Sorgen um
Marion zeigt der Zauber von Paris im Laufe des Abends seine Wirkung...
Ich kündige mein Lindenstraßen-Guck-Abo!!!"
Schön, wie die ListrAutoren, wenn's sein muss, sogar ein kleines
Maikäferchen retten können. :-)
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Seltsames, Ungereimtheiten, Fehler, Fragen, Bemerkungen:
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*** Berta/Pedro/Hajo
- Daß Ihr überhaupt in den "Genuß" dieses Kommentars kommt, ist - wie
erwähnt - dem spürbaren Qualtitätsanstieg der meisheitschen Folgen zu
verdanken. Allerdings stand auf der Kippe, daß ich dies überhaupt
noch mitbekommen hätte. Nicht nur wegen vorhergangener, sondern eben auch
wegen dieser Folge ebenda.
Denn es gab eine Szene, in der hab ich glatt mein Abo gekündigt.
Und zwar die Szene, als Berta 800 Mark zur Bezahlung der Mariachis
zurückließ. Ich glaubte, mich trat ein Gestüt. Man kann doch nicht einen
bestehenden Handlungsstrang komplett zerdröseln (Mariachis), nur weil
man glaubt, ein anderer (Italogörens Claptomania) ließe sich fein daran
anknüpfen.
800 Mark für die Mariachis - 800 mal Schwachsinn hoch 800.
Da hilft es auch nicht, daß nach langen 10 Minuten (in denen ich
vor Ärger bereits abgeschaltet hatte) krampfhaft versucht wurde, die
Sache zu erklären. (Nur Pedro soll ein Geschenk Manoels gewesen sein,
nicht aber die Mariachis, blabla).
Bedarf es eines besseren Beweises, daß eben auch die Mariachis ein
Geschenk und somit unbezahlbar waren, als die Aussagen in offiziellen
Rückblicken und Vorschauen?
Rückblick Folge 719:
Als Berta und Hajo öffnen, bevölkert eine mehrköpfige mexikanische
Kapelle den Hausflur.
Cliffhanger: Einer von ihnen erklärt, daß auch sie von Manoel
engagiert worden seien.
Vorschau auf Folge 721:
Die Musikanten sind ein ganz spezieller Hochzeitsgruß von Manoel.
Vorschau auf Folge 722:
Die Musikanten sind ein ganz spezieller Hochzeitsgruß von Manoel.
Und davon ab, da hat ein Stall voll Musiker über eine Woche in der
Voll-Pension "Bei Berta" zugebracht. Wenn das jedem Musiker pro Tag
nur 10 Mark wert gewesen wäre, dann wären Berta und die Mariachis schon
lange quitt.
Und davon ab-er: Hajo "Nick" Knatterton, wenn da mal so eben 800 Mark
verschwinden, kratzt das Deinen Arsch nicht?
Nein, Hajo, ganz trotziges Kind, "verzettelt" sich mit Berta.
Und davon ab-ab-er: Was haben sie eigentlich Pedro ins Gehirn getan?
Zückt vor kurzem noch eine Rolle Hunderter, will für das Kleid einer
fremden Braut, die er sowieso lieber ohne Kleid sieht und im
Unterrock und Schlüfper schlüpfrig unten rockt, 3500 Pedrodollar
losmachen und stellt sich dann wegen 800 Mark an (und zwar bei Hajo
an der Wohnungstür).
Nein, nein, nein, diese Suppe ess ich nicht.
Anscheinend gehört es neuerdings zum guten Listra-Ton, einmal pro
Folge die Zuschauer zu verarschen. Das ist aber kein Runing Gag,
sondern eine Zumutung!!
- Die Tränen, die Berta ihrem Pedro nachweinte, fielen die auch in
die Kategorie: "Aber Hajo, ich liebe nur Dich"?
*** Valerie/Lisa/Zenkers
***
*** Handlungserinnerung:
*** Valerie hängt vor dem Fernseher ab, soll etwas Sinnvolles tun und
*** begibt sich zu Lisa ins Krankenhaus, um dort die Säuglingsstation
*** anzuschauen. In Valerie reift der Gedanke, ein Baby zu stehlen.
- Super gelungen, der aktuelle Bezug mit dem Baby-Raub, wurde doch
gerade in Berlin-Wirklichkeit ein Baby aus der Babystation geklau(b)t.
- Was fragt Valerie so dumm, ob es in Lisas Krankenhaus eine Beebiestation
gibt? Was lässt sie sich dort auch noch so blöd rumführen? Valerie
kennt die Babystation doch, sie war doch schonmal da, hatte bereits
einmal ein Baby aus dem Bettchen gehoben. (Wir erinnern uns an das
angehörigeschwarzafrikanischerrassen Geschwisterpaar dieses Babys, die
alles durch die Scheiben beob8eten und sogleich Vater und Mutter oder
gar die Eltern informieren wollten.
Siehe Folge 705:
.
Das müsste Lisa doch noch wissen. Da kennt der eine Autor mal wieder
nicht die Story des anderen.
- Der einzige Unterschied zwischen diesem und dem früheren Besuch Valeries
in der Säuglingsstation war, daß sich diesmal der Toningeneur in der
Glasscheibe spiegelte. (Geile Kopfhörer, der Mann).
- Oft gingen die Dialoge an tatsächlich gezeigten Gegegebenheiten vorbei.
Beispiel: Valerie hält sich verbotenerweise in der Babystation auf.
Sie behauptet, gut aufzupassen, um nicht erwischt zu werden, bemerkt
andererseits aber nicht einmal, daß Lisa plötzlich neben ihr steht.
Dieses eine Beispiel macht noch keinen Sommer, mag sogar erklärbar sein,
aber es gab eine auffallene Häufung derartiger Unstimmigkeiten, die
sehr störte.
Nicht nur im Krankenhaus, sondern auch bei Zenkers in der Wohnung.
Andy kommt nach Hause, grüßt seltsamerweise nur Heiko, obwohl Valerie
zusammen mit Heiko in der Küche sitzt. Hat Andy Valerie nicht gesehen?
Lisa dagegen sieht Valiere bereits vom Trepphaus aus in der
Küche sitzen. Marschiert gleich zu ihr durch. War das so im Drehbuch
vielleicht gar nicht vorgesehen, denn als Lisa bereits neben Valerie
in der hintersten Ecke der Küche steht, wird sie von Valerie ohne
ironischen Unterton aufgefordert, doch hereinzukommen.
- Jetzt fängt das ganze wieder von vorne an:
Valerie soll sich einen Job suchen, Jobs gibt's im Cafe Bayer, usw.
Hatten wir alles schon.
- Nun macht sich der klebrige Listra-Sponsor nicht nur im Vorfeld, sondern
in der Folge selber breit. Nachdem man schon öfter an morgendlichen
Zenkertischen nicht mit Zentissen, sondern einem Konkurrenz-Produkt
aufschwartaute, muss sich nun Gabi extra während der Arbeitszeit
davonstehlen, um fürs Abendessen (!) im nahen Supermarkt uns wohlbekannte
Marmelade zu kaufen.
- Was Gabi sonst noch zum Abendessen gekauft hat, reicht für ein
bis zwei Scheidungsgründe: Jogurth, viel Obst, Eier und zwei Flaschen
Ketchup. Irgendwie will mir die Dringlichkeit dieses Einkaufes, für
den sich Gabi extra freinehmen musste (während Faul-Valerie in
der Rolle eines Couch-Potatoes aufging), nicht ganz einleuchten.
*** Marcella/Giovanna
- Bin nur gespannt, wie Paolo darauf reagieren wird, wenn ihm von
schulbehördlicher Seite gesteckt wird, daß seine Lieben die Schule
geschwänzt haben, um auf Raubzug zu gehen.
- Marcella und Giovanna machen in Hajos Arbeitszimmer fette Beute.
Ohne das Geld groß zu zählen, weiß Profidiebin Giovanna sofort,
daß es sich um 800 Mark handelt.
*** Backhaus/Tom
***
*** Handlungserinnerung:
*** Tom ist sauer auf Backhaus, weil er immer noch keinen Heißluft-
*** ballon für Tom hat. Abends überrascht Backhaus Tom mit einem
*** selbstgebastelten Mini-Ballon, den die beiden dann steigen lassen.
- Während sich im Akropolis Andy auf seine Nachtschicht vorbereitet,
Zeki seinen abendlichen Rosenkavalier mimt, Berta von der Sprechstunde
(dauert normal bis 20 Uhr) und Hans von der Arbeit nach Hause kommt,
Tom bereits zu Abend gegessen und sich die Zähne geputzt hat,
Backhaus ein "Guten Abend" wünscht, ist es in der nächsten Szene,
als Tom und Backhaus draußen den Ballon starten, taghell.
- Die Frage, ob so ein kleiner Ballon tatsächlich in die Lüfte abheben
kann, ist prinzipiell zu bejahen. In der WDR-Sendung "Kopfball" wurde
eine derartige Bastelaufgabe mit Bravour gelöst. (Der Brenner bestand
aus einem mit Spiritus gefüllten Sheba-Döschen. Da freut sich der Hund).
Der Ballon von Backhaus war allerdings viel schöner und ob der wirk-
lich aus eigener Kraft abhob oder ob da nachgeholfen wurde, ist ja
nun egal.
*** Sonstiges
- Das Tempo, mit der die Story um Ludwigs Taucherambitionen vorangetrieben
wird, ist so atemberaubend, daß ich mir demnächst noch Sauerstoff-
flaschen zulegen muß. Nachdem Lu erst im Februar seinen
Taucheranzug bekommen hat, würde er sich jetzt schon "allmählich
mit dem Gedanken auseinandersetzen wollen auch sozusagen in freier
Wildbahn seine Tauchkünste auszuprobieren."
- Jemand meinte, Dressler würde Frau Horowitz sowohl duzen als auch
siezen. Dem liegt wohl ein akustischen Mißverständnis zugrunde:
Einmal klang Dressler nach "Ich würde Dich..." wo er in Wirklichkeit
aber sagte: "Ich würde mich..."
- Seltsam, daß Dr. Dagdelen das Musik-Spektakel in seinem Vorzimmer kalt
ließ und er nicht einmal nach dem Rechten sah, zumal ja Patientin Birkhahn
überfällig gewesen zu sein schien.
- Gab es irgendeine Erklärung dafür, daß Anna von heut auf morgen ihre
Depressionen los wurde und nun wie auf Wolke Morphin schwebt?
(Eine Folge des Autorenwechsels?)
- Hans scheint immer noch nichts von Marions Krankenhausaufenthalt zu wissen.
- Else hatte erneut wieder einen längeren Text. Aber keiner hörte ihr
zu.
- Nette Einlage: Valerie schaut im Fernsehen eine Talkschau, in der ein
Mann mit dem T-Shirt "Chance 2000" zu sehen ist. Dabei handelt es sich
um ein Projekt des ehemaligen Lindenstraßen-Aufnahmeleiters Christoph
Schlingensief.
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Fazit:
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- Für den Anfang ganz nett, aber wohl noch nicht der Meisheit letzter
Schluß.
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Nachlese:
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- Ich glaube, Pedro wußte in der letzten Folge sofort, wo er und Berta
landen würden.
Schließlich sagte er schon zur Begrüßung:
"Ich hoffe, ich komme nicht ungelegen."
Damit konnt er er ja nur die spätere Teppicheinlage gemeint haben.
- Als es in Folge 611 zu einem Kurzschluß im Haus Nr. 3 kam, weswegen ein
Elektriker diverse Wohnung inspizieren musste, meinte Else:
"Es ist nur gut, daß ich noch die Schlüsselgewalt hier im Hause habe".
Allerdings hatte sie damals keinen Generalschlüssel, sondern
zu jeder Wohnung einen einzelnen, zur jeweiligen Wohnung passenden
Zweitschlüssel. Und ein Schlüsseletui mit Codekarte hatte sie auch nicht.
Wie man es halt grade braucht...
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Vor einem Jahr
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(670) "Geburtstagswünsche" 4.10.98
- Valerie verbringt einen befruchtbaren Abend mit Zorro
- Dani nimmt Momo in der WG auf, heftiger Streit mit Flip und Klaus
Bossa Nossek
nossek@creatures.org
-%-
[Release 3.05]