Nachruf:Letzten Freitag starb Lindenstraßen-Regisseur George Moorse an den Folgen eines Herzinfarktes im Alter von 63 Jahren kurz vor Beginn einer neuen Drehstaffel. In über 180 Folgen lenkte er mit viel Einfühlungsvermögen die Geschicke unserer Straße. Für die geleistete Arbeit möchte ich ihm, sicherlich im Namen vieler Fans, aufrichtig danken. George Moorse über seine Arbeit: "Meine Arbeit ist es, den Schauspieler zu führen, daß er in seiner Rolle bleibt, sie nicht vergißt. Und ihm zu helfen, sich voll in der Rolle auszuleben, sich voll darin auszudrücken. Den Schauspieler kostet es besonders viel Energie, Gefühle herauszuarbeiten. Manch ein Schauspieler sucht da den leichten Weg und ich muß ihn dann auf den richtigen Weg zurückschicken." |
Sendetag: Sonntag, 1.8.99 Spieltag: Donnerstag, 29.7.99 Kurzinhalt: - Tom hat ein schlechtes Zeugnis und hängt wieder bei Backhaus ab. - Valerie findet Zorros Postkarte und dreht ab. - Im neu eröffneten Casarotti geht's voll ab. Für einen ausführlichen Rückblick seht bitte: http://www.creatures.org/lindenstrasse/rueck.html http://www.lindenstrasse.de/demnaechst/archiv/710/rueck709.html Cliffhanger: - Ein Cliffhanger fast im wahrsten Sinne des Wortes: Valle an der Parkhausabgrundklippe, beinfrei auf dem Weg in die Tiefe? Un dann rettet keen Kavallerie, keene Zorro kömmert sich dodrömm. Dä piss höchstens e "Z" en der Südsee un fällt lallend vüür Lässigkeit öm. NA UND?! Driss Parkdaach! Auflösung des letzten Cliffhangers: - Isolde hat die Warnungen Francescos in den Wind geschlagen und Francesco ist vom selben verweht. Erklärung des Folgentitels "Liebesgrüße": - Liebesgrüße nicht aus Moskau, sondern aus der Südsee? Wieder da: - Das ASTOR. Nicht nur, daß ihm Tom und Backhaus auf's Dach steigen, nein, man sah es auch wieder einmal in seiner Eigenschaft als Lichtspielhaus. Okay, es KÖNNTE das ASTOR gewesen sein, in das Valerie und Lisa gegangen waren, vielleicht war es aber auch ein anderes Kino irgendwo in der Stadt. Der gezeigte Film war jedenfalls nicht das draußen plakatierte "ANTZ", sondern anscheinend ein Special-Effekt-Film der Vor-Godzilla-Ära, aber erfreulich, daß sich wenigstens in München die Tradition eines Non-Stop-Kinos hat bewahren können! [Gibt es eigentlich das Woki in einem südlichen "Vorort" von Köln noch?] Was ich aber nie verstehen werde, warum man dieses - zugegeben und Lob ausgesprochen - geniale TRUMAN-SHOW-PLAKAT gegen ANTZ ausgetauscht hat. In meinen Augen hätte folgendes Plakat doch einen viel adäquateren Ersatz bedeutet: http://www-pinot.informatik.uni-kl.de/~tabor/Lindenpresse/lindenshow.jpg Wahlweise auch in groß: http://www-pinot.informatik.uni-kl.de/~tabor/Lindenpresse/lindenshowBIG.jpg oder klein: http://www-pinot.informatik.uni-kl.de/~tabor/Lindenpresse/lindenshowSMALL.jpg Das wäre KULT gewesen!! Aber sowas von!! Oder nicht? Darsteller: - Mich dünkt, der Typ, der im Kino Zivilcourage bewies, weil er Valerie wegen eines "Dein Vater ist wohl Glaser"-Delikts anherrschte, war der Regisseur der Folge Patrick Winczewski himself, auch bekannt als Michael aus der Fernsehserie "Hotel Paradies". Fahndungsfoto siehe bitte: Falls er es denn wirklich war, so finde ich diesen Gag herrlich gelungen. Aber Ob8: ein Cameo macht noch keinen Hitchcock! Weniger nett von Patrick war seine Aufforderung an Valerie: "Mach einen Abgang!". Valerie war doch diesmal gar nicht schwanger! - Betrunkene: Peter Hart und Bernhard Artmann Abspann: - Else wurde trotz Schwarzbrotgroßeinkauf im Cafe Bayer und hervorragender Valeriezurechtstutzung als diese ein Milchkännchen mit politischer Umfallerqualität versieht ("Wennst a Glernte wärst, dann wär das nit passiert, Du Faulpelz, Du!") im Abspann nicht erwähnt. - Der Kinozwischenrufer wurde nicht genannt. Wäre ja auch zu schade gewesen, wenn man einen gewissen Gag, sofern es einer war, für alle verständlich erkenntlich gemacht hätte :-( Buch: Joachim Friedmann 1000 XXX PICS OF JOACHIM FRIEDMANN CLICK HERE http://www.lindenstrasse.de/information/presseinfo/neues_autorenteam/jofrau.jpg Regie: Patrick Winczewski (siehe oben) Quote: 4,21 Millionen, 27,5 % Marktanteil (wie Vorwoche) Musik: - Wohl wieder Musik aus Fellini-Filmen - Im Casarotti lief außerdem irgendwas mit der Callas. (Die einzige Sängerin neben Ricky (von Tic, Tac, Toe), die ich auf Anhieb erkenne). Zitate: - Backhaus zu Tom: "Was? Zehn Jahre alt und noch nie Fallschirm ge- sprungen?" - Paolo über Fausto: "In der Hölle müßte er braten, nicht in der Casarotti-Küche" - Fausto zu seinen Küchengehilfen: "Und denkt daran: Wir verteidigen die Thermopylen des guten Geschmacks gegen das Barbarentum der Mittelmäßigkeit. Gebt alles! Wir sind nur 3 gegen den Rest der Welt!" Maxl der Woche: - Wieder ein Doppelsieg für Valerie und Lisa "Vielleicht ist es ja ein anderer Zorro" Hoffmeister Infos: - Thermopylen = Landenge im alten Griechenland. Dort versuchten die Griechen die gewaltige Flut der hereinbrechenden Perserheere zum Stehen zu bringen. Aber aufgepaßt Fausto: die Thermopylen gingen durch Verrat an die Perser verloren. - Interesse an Toms Zeugnis? Deutsch 5, Musik 6, Sachkunde 4, Sport 2, Mathe 4 - Dagdelen trinkt Wein, Dressler O-Saft - Die Schauspielerin der Tanja (Sybille Waury) war während der Dreharbeiten schwanger bzw. kümmert sich nun um ihr Still-Leben. Deswegen hat sie öfter sogenannte Sonnenfinsternis-Szenen, das heißt, man spricht über sie, aber man sieht sie nicht. Schmankerl: - Supertroopergeil, Valeries zersauste Frisur, nachdem sie sich über der Kloschüssel nochmal hat das Essen durch den Kopf gehen lassen. Cantra, da Du es nicht gesehen hast, stell es Dir ungefähr wie folgt vor: Das Gesicht von Valerie, geschminkt wie eine Drag- Queen und dann die Perücke von Tina Turner aufgesetzt. Im Hintergrund standen schon die Fotografen von Wileda-Wischmopp für die neue PR-Kamapgne bereit. HerzAllahLiebstes I-Team vonne WDR, gibt's DAS als Szenenfoto für unsere Brüter und Schwästern in der Dia-Spora? - Backhausens anschauliches Matheheft, das vielleicht nicht sonderlich mathematisch ist, dafür aber sinnlich, "was wirklich niemand bestreiten kann." [Hamlet, was macht die aktuelle Mamillae-Explorizenz?] Kommentare: - Die Folge nervte. Und zwar gewaltig. Wegen Valerie, wg. Lisa (Linden- maus: Lisa IST attraktiv, nur Viagra leider so teuer) und der ganzen Casarotti-Geschichte. Insbesondere die Geschichte um das Casarotti fällt unter die Rubrik "Wie sich die Bilder gleichen". Das war doch alles schon mal da. Fausto zieht genau dasselbe Chaos durch wie damals als es wegen ihm zur Schließung des Casarottis kam. Merkt das denn niemand? Okay, Fausto scheint es gemerkt zu haben. Aber der schreibt nicht die Drehbücher. - Wie gesagt, ich fands nervig. Aber ein paar nette Lacher rissen es wieder raus. Insbesondere ein paar Schmankerl um Backhaus, der zwar weiterhin Unsinn erzählt und diesmal darüberhinaus noch Haarsträubendes ablieferte, versöhnte mich etwas. Lobenswert fand ich auch die wirklich nonstandard gelagerten Backhausdialoge von Joachim Friedmann, sofern er sie selber geschrieben hat. Er ist ja nun ein paar Jährchen jünger als der alte Backhäuser. - Bei nochmaligen Sehen fand ich die Folge dann besser als zuvor, normalerweise ist es umgekehrt. - Prinzipiell gut gefallen hat mir, daß viele Aktionen durch Worte motiviert oder erklärt wurden, zum Beispiel warum Paolo (wie von mir vorhergesehen) nun doch im Casarotti aushalf, obwohl er mit Fausto verfeindet ist, oder warum Hans Toms Zeugnis so spät zu sehen bekommt, wo die Zeugnisvergabe doch bereits einen Tag vorher war. Lobenswert, daß es versucht wurde, aber letztlich ging jede dieser Erklärungen mit einem Fehler einher (werden weiter unten erörtert) oder waren - wie im Falle der Geschichte um den Jackentauschs Lisas - zusätzlich sehr vorhersehbar. Sätze wie "Mit mir bin ich nicht so zufrieden. Die Jacke ist so doof." kommen im normalen Fernseh- alltag nie vor, es sei denn, man will eine bestimmte Dramaturgie damit verknüpfen. - Leider spielte wieder der Zufall eine große Rolle. Was die Welt bewegte (Fan-Kommentare): - Als Valerie ihren Anfall kriegte, mußte ich einfach umschalten. [H.K., Gelegenheitsgucker] - Preisfrage: Ihr seid im Besitz einer Postkarte, die eine bestimmte Person auf gar keinen Fall sehen darf, weil sie sonst in die Rubrik "Amokläufer mit Selbstmordabsichten" fällt. Was tut ihr? a) Ihr nehmt einen Aschenbecher und verbrennt die Karte darin b) Ihr verwahrt sie an einem Ort, an dem sie gefunden werden könnte c) Ihr reißt sie in 1000 Schnipsel und werft sie direkt in einen Müllkontainer d) Ihr werft sie achtlos in die Papiersammlung - Ganz obendrauf damit sie jeder sehen kann Die Auflösung demnäxt in der ARD [Krolock, sechs Tage vor Ausstrahlung der neuen Folge] Quiz: - Welche Lindenstraßen-Protagonisten verstecken sich hinter folgenden, den Charakter ihrer Rolle umschreibenden Anagrammen (Buchstabenvertauschungen): -- This frame of lies -- schleimig ehrlich aber leer (ein beliebtes Linden-Pärchen) -- Like ever near Z -- A gremlin in a breeze Videotext-Untertitel: - War diesmal korrekt. (Das erste Mal nach wieviel Monaten?) Rückblick des WDR: - Umfassend und korrekt (Das erste Mal nach wieviel Monaten?) Seltsames, Ungereimtheiten, Fehler, Fragen, Bemerkungen: - Valerie hat eine geschickte Art, die Leute dazu zu bewegen, ihr auf den Ausschnit zu starren. Einfach dafür sorgen, daß der Ausschnitt in die T-Shirt-Aufschrift ("Nature is a healthy argument") hineinragt. - In der letzten Folge hieß es noch, daß Valeries Problem sei, daß sie nicht wüßte WO Zorro ist. Dabei war das Geld das Problem, nicht das Wo. Dies bestätigte sich in dieser Folge, wo der vermeintliche Auf- enthaltsort klar war (Neuseeland), aber money was the matter. - Und da wären wir schon beim Thema Trinkgeld. 30 Mark für einen Tag Bedienen im einem Cafe mit Außentischen ist prinzipiell nicht unrealistisch. Leider wurden Trinkgelder zu sehr thematisiert. Über 10 Jahre gab im Cafe Bayer niemand Trinkgeld und plötzlich drehte sich jeder zweite Drehbuchsatz um Trinkgelder. Es kamen sogar Leute zum Bezahlen an die Theke, um gleichzeitig den tollen Service zu loben, natürlich nicht ohne ein Trinkgeld in Höhe ihrer Statisten- Aufwandsentschädigung zu hinterlassen. Dabei ist es wirklich kein Anzeichen für guten Service, wenn man zum Bezahlen an die Theke kommen muß. War in meinen Augen nicht gut umgesetzt. - Valerie legt wieder keine geistige Glanzleistung an den Tag. Zum einem rechnet sie vor, daß sie bei 6 Mark Trinkgeld zwei Monate auf das Flugticket sparen muß, bei 30 Mark aber nur noch 57 Tage. Ganz zu vergessen scheint sie auch, daß sie nicht nur Trinkgeld, sondern auch einen normalen Lohn bekommt. - Andys Pistole unterm Bett, Zorros Postkarte in der Jackentasche. Gut Verstecken will gelernt sein. - Hans schien ziemlich überrascht über Toms Zeugnisnoten. Nun spiegeln aber die Zeugnisnoten nicht den Kenntnisstands Toms am letzten Schul- tag wieder, sondern den des ganzen Schulhalbjahres. Eine sechs, eine fünf und ein paar Vierer, die insgesamt versetzungsgefährdend sind, können so überraschend nicht gekommen sein. Hansens Überlegung, Tom im nächsten Jahr anstatt auf's Gymnasium in die Realschule zu schicken, ist ihrer Zeit fast voraus. Bisher gab es in Bayern die Realschule erst nach der 6. Klasse. Dies soll zum kommenden Schuljahr mit Einführung der sechstufigen Real- schule (nach der 4. Klasse) geändert werden. Zulassungsvoraus- setzung ist jedoch ein Notenschnitt von 2,33 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde. Tom steht dort bisher 4,33. Da muß er sich wohl noch mächtig anstrengen. Aber ein Jahr hat er noch, denn er ist ja erst in der dritten Klasse. - Das Casarotti war natürlich nicht neu renoviert. Der einzige Unterschied zu der Zeit, wo das Casarotti als Pizzeria fungi-rte waren Stofftischendecken. Liebe Listra-Produktion, es ist absolut korrekt, zu sparen und das Casarotti nicht auf Gebührenzahlers Kosten in einen Schmusentempel für Isolde und Fausto zu verwandeln, aber es ist mein gebührendes Recht, darauf hinzuweisen, was Sacher ist. -- Isolde beschwert sich, daß sie ohne Paolos Kellnerhilfe das Casarotti nicht eröffnen könne. Ich zählte: 1 Küchenchef, 2 Küchengehilfen, 1 Patrona und 2 Kellner. Insgesamt 6 Leute, noch ohne Paolo. Damit lassen sich die paar Tische ja wohl bewirtschaften. -- Isolde erzählte letzte Woche, daß sie zur Eröffnung des Casarotti nur enge Freunde des Hauses und bekannte Gourmets eingeladen hätte. Bei der Eröffnung sprach sie dann nur noch von Journalisten, dem Verleger und den VIPs und den Freunden aus Lindenstraße. Mich würde interessieren welche Gruppe denn nun die Gourmets bildete. -- Der - wie auch immer - angeheuerte Paolo (eigentlich ein Todfeind Faustos) meinte zu Isolde: "Wo heute abend sowieso alle Gäste des Akropolis hier im Casarotti sind, kann Vasily leicht auf mich verzichten." Hm, die Casarotti-Gästeschaft (wie Isolde sagte: "Journalisten, der Verleger und VIPS) ist ja wohl nicht mit der Akropolis- Kundschaft gleichzusetzen. Nichtmal Harry Rowohlt ist ein Verleger! - Willkommen zu Backhaus' Märchenstunde. Selbst Tom schöpft Verdacht bei der Fallschirmspringergeschichte, wo doch Backhaus bei der Marine und nicht bei den Parkhaus... äh Fallschirmspringern war. Auch ist in China der Drachen zwar ein Glücksymbol (eher: Fruchtbarkeitssymbol), aber eben nur als Figur und nicht als Kinderflugapparat. Was Backhaus in Händen hielt, war in dem Sinne eine Libelle und kein Drachen. - Mich erreichten Schreiben, daß 1 DM für 2 Brötchen zu VIEL wäre. - Mich erreichten Schreiben, daß 1 DM für 2 Brötchen zu WENIG wäre. - Könnt Ihr Euch mal einigen???? - Ich will Euch das mal erklären: Gabi konnte gar keinen anderen Preis nennen als 1 DM, weil die Statistin genau eine Mark in der Hand hielt und die ganze Zeit damit vor Gabi, die abgelenkt war, herumfuchtelte. Das nenne ich pyschochologisch Preiskampfführung. Jonas, klappt das auch beim Wal-Mart? - Die Szene mit der ziellos herumlaufenden Valerie begann mit einem Schwenk über ein Sion-Kölsch-Schild und endete mit dem Einfangen des Schildes "Park- und Garagenhaus Hohenzollernring". Damit hat der Regisseur es lehrbuchartig verstanden, in den Spielort einzuführen. Wer noch geringste Zweifel hatte, daß sich Valerie vielleicht doch in München und nicht in Köln befindet, wurde durch ein vorschriftsmäßig abgestelltes KFZ mit Kölner Kennzeichen belehrt, und zwar eines anderen. Aber wenn Wittich bis Rußland gelaufen ist (und zurück), wieso sollte dann Valerie nach dem Kino nicht bis Köln laufen, schließlich genießt das Parkhaus am Hohenzollernring unter Suizidisten einen guten Ruf. (Im letzten Ranking von "Schöner Springen" auf Platz eins!) - Für wochenlange Depris in eigenen vier Wänden, war Anna zu urlaubsbraun. - Es wurde bereits im Vorfeld spekuliert, wie wohl die Sonnenfinsternis in die Lindenstraße eingebaut wurde. "Chapeau" wie die Turm-de-France- Geschädigten bestimmt nicht mehr sagen, aber Faustos und Isoldes Dialaog über Pünktlichkeit wie die Sonne und eine wohl vorliegende Sonnenfinsternis war ein wirklich gelungener Aufgriff des Themas. (Wenn auch etwas gekünstelt, aber nur so ein bißchen). - Liebe Continuity: Danke, danke, daß ihr wirklich daran gedacht habt, daß Backhaus die freudenode'sche Klingel hat und diese wieder einmal ertönen durfte. Nur Carsten war enttäuschend, nicht Lu ist der "göttliche Ludwig", sondern Ludwig van Beethoven, der Erfinder des Klingel-Plug-Ins. - Wer mag der tolle Schneider der Jacke sein, die sowohl Iffi als auch Lisa hervorragend steht? (Die beiden haben ja nicht gerade die gleiche Figur). - Tom hatte wirklich vorgestern Geburtstag. Und Sophie davorgestern. Arme Anna! Zwei Kindergeburtstage in zwei Tagen ausrichten zu müssen. Nicht, daß sie noch depressiv wird, weil da keine Zeit mehr für Depressionen bleibt. - Liebe Autoren: in München sagt man spätestens seit Karl Valentins legendären Semmeln-Knödeln Semmeln, nicht Brötchen. - Valerie sagt, daß Iffi ihre Glitzer-Jacke seit Heikos Abflug nach Rostock nicht mehr getragen hätte. Das stimmt nicht. In der letzten Folge trug Iffi die Jacke, da war aber Heiko schon eine Woche weg. (Oder etwa nicht? Sein Auto stand ja noch vor der Tür.) Die Frage ist eher: -- warum die Jacke eine (oder wahlweise) zwei Wochen geknüllt im Wohn- zimmersessel lag und niemand sie wegräumte. -- warum Lisa überhaupt mit einer Jacke bei Valerie auftauchte, die ihr selber gar nicht gefiel. Daß sie ins Kino gehen wollte, war vorher ausgemacht und da sie sich geschminkt hatte und andere Klamotten als vorher trug, war sie wohl zwischenzeitlich zuhause gewesen und hätte sich eine passende Jacke aussuchen können. Daß ihr ihre Jacke nicht gefällt, war sachlich nicht nachvollziehbar, nur postkartendramaturgisch. Das zeigt sich auch daran, daß Lisa ihre weiße Jacke, die ihr ja so gar nicht gefällt, im Kino wieder trägt. - Hui, das war ja ganz schön starker Tobak, was Anna da zu Hans verlautbart: "Ich will, daß es Dir gutgeht. Ich bin Dir doch nur eine Last." Was spricht sie denn da unausgesprochen aus? (Erinnerte an den berühmten Film "Gaslicht".) - Wir hatten mal eine Folge, in der Helga die Zielger-Schulkinder auf der Straße traf, bei heftigem Kirchengeläut. Diesmal ließ sich das Geläut zeitlich eingrenzen: um 5 nach Zwölf bimmelte es immer noch allerheftigst. Arme Bayern! - Weia, was soll das mit Backhaus noch geben? Undurchsichtig und viel- leicht spannend ist die Figur ja. Aber so Sprüche wie "Jeder kann Fliegen, Du mußt Dich nur trauen" sind doch arg abgehoben und sollten Hans zu einer Bedenkenträger-Versammlung veranlassen. - Backhaus sagt, daß Tom die halbe Nacht wach gelegen hätte, aus Angst, Hans das Zeugnis zu zeigen. So wie Backhaus auf das Sofa deutet, könnte man meinen, Tom hätte diese halbwache Nacht bei Backhaus verbracht, wir wissen aber, daß Tom am Morgen von Hans geweckt wurde. - Wieso durfte Sophie mit Helga in den Abenteuerpark, Tom aber an scheinend nicht? - Die ins Bad hereinkommende Lisa sagte zu Valerie, daß sie echt toll aussieht, bevor sie Valerie überhaupt richtig sehen konnte. Aber das scheint so eine Art lindenspezifische Antizipation zu sein. Isolde weiß vor dem Hören der Töne, daß Hajos Komposition toll ist oder vor dem richtigen Probieren, daß Faustos Spaghetti köstlich schmecken, warum also auch nicht die ungesehene Kleider-Toll-Befindung? - Diesmalige Dejavues: -- Wutanfälle Faustos in der Küche des Casarottis -- Hansemanns Ablehnung von Annas Annäherungsversuchen. (Hatten wir damals, als Anna mit Dabelstein fremdschlief). Fazit: - Fast schon unser sieben(!)tägliches Credo: Hoffen, daß die nächtste Folge besser wird. (Wenigstens war es diesmal nicht mehr so comedylastig und trotzdem witzig!) Credits: Andreas, Cantra, Sven, Uta1, UtaII Thank you, aber so very much! Bossa Nossek nossek@creatures.org Nachlese: - Es wurden mehrere Stimmen laut, daß sich ausgerechnet Wittich in der letzten Folge zu dem Spruch "Allzeit bereit" herabließ, und dieser Spruch doch bei der ostdeutschen Jugendorganisation FDJ (c)opy- gerighted sei. Dem ist aber nicht so. "Allzeit bereit" geht zurück auf Baden Powell, nicht den Jazz-Musiker, sondern den Gründer der Pfadfinder- bewegung. "Allzeit bereit" war auch der Leitspruch des Fähnlein Fiesel- schweif. Ich sagte ja schon, daß HWG den Autor Joachim Friedmann für eine Ablösesumme von 2,105 Mio EUR von Walt Disney gekauft hat. Ich frage mich nur noch, wer von den dreien Wittich, Hilmar und Ottokar nun Tick, Trick und Track darstellen sollte. - Irene, Königin der Fischer, Du hast nicht nur zwei schöne Drehbücher abgeliefert, sondern auch das Buch "Vorsicht, Dreharbeiten". Dort lesen wir auf einer Seite mit der Quersumme 9, daß der Cache die "nicht gesendete Begrenzung eines Bildes, also so was wie ein Bilder- rahmen, den der Fernsehzuschauer später dann nicht sieht" ist. Weiter schreibst Du, wenn der Regisseur beim Ansehen der Aufnahmen kreischt, weil ein Mikrofon im Bild zu sehen ist, daß dann der Chef- kameramann ganz cool sagt: "Hey, keine Panik, das ist im Cache." Liebe Irene, vielleicht nimmst Du im Glossar Deines Buches noch folgenden Punkt auf: CHEFKAMERAMANN, IRRUNGEN des Wenn der Moppel voll im Bild und nicht -wie vermutet- im Cache hängt. So zu sehen in der letzten Folge, als das Mikrofon mit Windschutz (= Moppel, Hund, Püschel) so weit über die Motorhabe des Taxis vorm Verlagshaus Barell ragt, daß man schon fast glauben könnte, es stünde in einer Waschanlage. (Ehrenhalber sei aber gesagt, daß solche Vorkommnisse in der Listra äußerst selten sind. An einen solchen Fall, daß ein Mikrofon direkt seitlich hineinragt und nicht nur als Spiegelung zu sehen ist, kann ich mich bisher nicht erinnern). -%- [Release 1.6]