Bossas Lindenstraßen-Annotationen
Bossas Lindenstraßen-Annotationen
"Liebe heißt..." (707)
Sendetag: Sonntag, 20.6.99
Spieltag: Donnerstag, 17.6.99
Kurzinhalt:
- Tom hat seine Zelte bei Backhaus abgebrochen und wohnt wieder
zu Hause. Anna leidet unter Wochenbettdepressionen. Valerie
soll auf die Kinder aufpassen, telefoniert aber Zorro hinterher.
- Fausto sitzt wegen eines Verkehrsunfalls im Gefängnis. Dort
besucht ihn Isolde und kündigt ihm die geschäftliche Partnerschaft
auf.
- Iffi arbeitet nicht mehr am Theater in Rostock. Sie will demnächst
wieder den Fahrradladen übernehmen, damit Momo Pschyologie studieren
kann. Sie hofft, daß ihr Freund Heiko auch bald nach München kommt.
Iffi trifft zufällig ihre alte Liebe Kurt wieder, der es nicht
geschafft hat, sich mit seinen Söhnen auszuebendies.
Kurt und Eva machen sich auf dem Weg nach Afrika.
Für einen ausführlichen Rückblick seht bitte:
http://www.creatures.org/lindenstrasse/rueck707.html
Cliffhanger:
- Valerie macht sich auf die Suche nach Zorro, der in Neuseeland ist.
Auflösung des letzten Cliffhangers:
- Anna hatte in der letzen Folge eine Embolie erlitten,
überlebte aber, weil Tom schnell Hilfe holte.
Erklärung des Folgentitels "Liebe heißt...":
- Liebe heißt, so verrückt zu sein, auf zwei Postkarten von Zorro hin,
die nicht mal an sie adressiert waren, nach Neuseeland aufzubrechen.
Wieder da:
- Iffi (zurück aus Rostock, zuletzt zu sehen bei Andys Showdown
im Gericht vor zwei Monaten in Folge 698).
Darsteller:
- Gefängnisbeamter: Peter Clös (trefflicher Mönch aus "Name der Rose")
- Polnischer Fahrstuhlmonteur: Zbigniew Kus (wie letzte Woche)
Abspann:
- Valerie heißt im Abspann weiterhin mit Nachnamen Ecker, sie selber
nennt sich aber nur noch Zenker.
Buch: Hans W. Geißendörfer
Regie: Patrick Winczewski
Quote: 5,52 Mio, 27,6 % Marktanteil (Wieder auf dem Weg nach oben)
Musik:
- Das schon lange nicht mehr erklungene Manoel-Thema wurde
beim Brief Bertas an ihren Adoptivsohn wieder aufgegriffen.
- Filmmusik aus "French kiss" bei Flip (Paole Conte: "Via con me") und
Hajo (Louis Armstrong: "La vie en rose").
Zitate/Humor:
- Andi: "Aber dieser Augenblick ist doch sicher begrenzt,
wie jeder Augenblick"
- Zorro auf Postkarte:
"Ansonsten ernähre ich mich von Gratiszucker auf den Kaffeetischen
- habe kräftig zugenommen dabei."
- Iffi: "Und ich dachte, Deine Hysterie wäre mit dem Baby abgegangen"
- Lisa beim Telefonat nach Australien:
"How do you say 'Freak'?"
(Unser Freak hat endlich Einzug in die Lindenstraße gehalten, daß
ich das noch erlebe. Lasset uns krolocken!)
- (kein Humor:)
Flip: "Wir brauchen aber keinen [Vater] mehr!"
Maxl der Woche:
- Der Maxl der Woche sollte an Walle für ihre Überseetelefonate gehen:
"das hätte mir auch vorher jemand sagen koennen, daß es da jetzt
mitten in der Nacht ist"
[Vorschlag von Halea]
Infos:
- Die Hochzeit zwischen Berta und Hajo wurde auf den
23.9.99 (ein Donnerstag) terminiert.
Sowohl Manoel als auch Hajos Mutter sollen eingeladen werden.
- Dagdelen wird lt. Aussage Bertas immer unausstehlicher.
- Fausto sitzt wegen eines Verkehrsunfalls 9 Wochen im Gefängnis.
Er soll in 5 Wochen (also um Folge 712) entlassen werden.
Schmankerl:
- Viele Szenen wirken hitchcoresque: Wie Gabi das Tablett mit
den Sektgläsern hineinträgt (Milchglas in Suspicion) oder der
Blick von Valerie als Lisa darauf hinweist, daß Valerie auf den
Postkarten gar nicht erwähnt wird. Das hatte was von Marnie.
Jemand anders meinte zudem, daß der Gefängniswärter aus einem
Hitchcock-Film stammen könnte.
Kommentare:
- Diese Folge gehörte eindeutig zu den besseren. Besonders gut
hat mir der Humor in den Dialogen gefallen, beispielsweise
Hajos: "Berta und ich heiraten demnächst in diesem Theater"
oder vieles andere, wovon einige in der Rubrik "Zitate" stehen,
die diesmal um den Zusatz "Humor" erweitert wurde.
Etwas verworren fand ich dagegen den Morgendialog zwischen
Hajo und Berta zum Thema Heirat in weiß.
Da fragte ich mich unwillkürlich, was man HWG in den Kaffee getan
hat. Nach mehrmaligem Hören klärte sich das meiste dann auf,
aber für den normalen Zuschauer blieb es vielleicht beim
ersten, etwas seltsam anmutenden Gefühl.
Positiv ist auf jeden Fall, daß mit Manoel und Hajos Mutter
ein paar frühere Figuren zumindest mal wieder erwähnt wurden.
- Autor HWG und das Team haben es mir diesmal nicht leicht gemacht.
Manchmal hatte ich den Eindruck, sie hätten mir bewußt Fallen
gestellt. Ich hoffe, ich bin nicht hineingetappt, denn vieles
was zunächst nach einem Fehler aussah, war letztlich keiner.
- Positiv anzumerken ist, daß in dieser Folge öfter kleine
Erklärungen zu aufkommenden Ungereimthneiten eingebaut wurden
ohne daß dies allzu aufgesetzt wirkte.
Zum Beispiel erklärt Lisa, daß sie von Gabi weiß, daß sich Valerie
in der Ziegler-Wohnung aufhält. Sie hätte es zwar auch ohne
Anagabe einer Erkärung wissen können, aber dann hätte sich der
Zuschauer wieder gewundert und der ein oder andere hätte es
als unlogisch empfunden. (Warum Valerie aber ihre ursprüngliche
Abneigung gegen Lisa abgelegt hat, wissen wir immer noch nicht.
Das ist wohl nicht an einem Donnerstag geschehen).
Was die Welt bewegte (Fankommentare):
- Valerie sind wir fürs erste los. Das ist gut. Anna hat überlebt.
Das ist weniger gut. Und Manoel kommt eventuell wieder.
Das ist grausam. [norbert]
- Gabi warf nur einen kurzen Blick auf Martin und sagte schnell:
oh, ist der suess, so, als muesste das mal gesagt werden und
dann Schluss mit ihm. [bibi]
- Mein Gott, Walle! Was fuer eine Rolle! Iffi kommt da viel besser weg.
Sie ist immer pfiffig, praktisch und nicht totzukriegen. Leider merkt
niemand in Walles Umgebung, dass sie einen Psychiater noetig hat.
Spaetestens, als Andi wusste, dass sie sich ihren ersten Freund nur
ausgedacht hatte, haette er eingreifen muessen. Aber dazu ist er zu
unsensibel und Gabi leider auch. [ulla]
- Eva schnellt hinter der Türe hervor wie ein Schachtelteufelchen.
[Jan] :-)
Besonderheiten im Rückblick des WDR:
Quelle:
http://www.lindenstrasse.de/demnaechst/archiv/707/rueck707.html
- Im Rückblick werden drei Handlungsstränge beschrieben,
dabei fehlt allerdings der Handlungsstrang Isolde/Fausto,
was zu der Vermutung Anlaß gibt, daß dieser Strang für diese Folge
ursprünglich nicht vorgesehen war. Lediglich die Tatoo-Szene
wird im Bild festgehalten. (Weitere Ausführungen hierzu weiter
unten).
Seltsames, Ungereimtheiten, Fehler, Fragen, Bemerkungen:
- Bitte obige Zeile nochmal Lesen! Da steht nämlich, daß
hier nicht nur Fehler aufgelistet werden, sondern auch Sachen,
auf die ich mir keinen rechten Reim machen kann, ohne daß
es sich dabei gleich um Fehler handelt. Auch für bloße
Bemerkungen soll hier Platz sein. Im übrigen handeln Menschen
nicht wie Maschinen, jeder von uns verhält sich schon mal anders
als man es von ihm gewohnt ist. Dieses Recht steht natürlich
auch den Figuren in der Lindenstraße zu. Mitunter müssen sie
sich dann aber - wie im richtigen Leben - Fragen gefallen lassen.
Und auch diese Fragen werden hier gestellt.
- Irgendjemand monierte, daß die Lindenstraße von einem Marmeladen-
hersteller gesponsert würde, in der Serie aber niemand Marmelade
ißt. Dies stimmt nicht. Bei Gabi, Berta und Flip gab es
jeweils Marmelade. Allerdings war die Marke eines bekannten
Nuss-Nugat-Brotaufstrichs wesentlich deutlicher zu erkennen als
die der Marmeladen.
- Gabi berichtet, daß Boris am Vortag im Cafe Bayer war
und sich nach Valerie erkundigt hat. Etwas logischer wäre gewesen,
wenn er sie zum heutigen Geburtstag eingeladen hätte. Aber
vielleicht hat er das sogar getan, denn Gabis Satz "Er möcht
wieder mit Dir zusammenleben" wurde nachsynchronisiert.
Keine Ahnung, wie der Satz früher hieß, Lippenlesen lerne ich
jetzt nicht auch noch.
Unfreiwillig komisch klingt Gabis "Er hat Dir halt verziehen".
Ich mußte nämlich an das Baby denken, dessen Tod Boris verschuldet
hat und weswegen es nicht unbedingt an Boris ist, zu verzeihen.
- Valerie sagt am Telefon zu, sich um die Ziegler-Kinder zu kümmern,
obwohl sie im Moment echt keinen Nerv auf Kinder hat.
Die Chance, dadurch an Zorros Postkarten zu kommen, kann nicht der
Grund für ihre Zusage gewesen sein, denn davon hat sie erst später
erfahren.
Kann es vielleicht sein, daß man die wenig überzeugende Telefonaktion
in der Zieglerwohnung nur aus dem Grund inszenierte, daß Iffi beim
Nachhausekommen vor verschlossener Türe steht und es so zu einem
Wiedersehen mit Kurt kam? Welches dann ja doch irgendwie recht
undramatisch im Sande verlief.
- Wer hat eigentlich die übrigen Tage auf die Ziegler-Herde aufgepaßt?
- Rehlein gibt zu bedenken, daß sie nicht in weiß heiraten werde,
weswegen eine kirchliche Hochzeit schonmal flachfiele.
Dabei gibt es so schöne Hochzeitskleider in pink oder blau.
- Oh weia: Anna, die gerade eine Embolie (vermutlich Thromboembolie)
überstanden hat, wird zum Alkohltrinken angehalten. Gerade mal
so einen gefährlichen Blutpfropf überlebt und sich dann der
bekannten Wirkung von Alkohol auf Blutfette und Blutdruck aussetzen,
obwohl sie das aus ärztlicher Sicht noch gar nicht darf, ist mega-
leichtsinnig. Zugegeben, Anna sah so richtig schön krank aus, könnte
vielleicht wirklich einen Schluck gebrauchen, aber sie sollte doch
vorher ihren Arzt oder Apotheker (z.B. Helga freitags im ZDF:-)
fragen.
- Nun erfahren wir also auch wie das Baby heißt: es ist der Martin, ne?
Es ist auffallend, daß die Rückblicker in ihren Rückblicken immer
wieder Informationen aus der Zukunft einbauen. (Siehe Anm. #706)
- Seltsam, daß Gabi den kleinen Martin heute zum ersten Mal sieht,
hätte sie ihn nicht schon letzte Woche besuchen können, wie Tom
und Backhaus?
- Vorsicht Falle: Berta zeigt eine Modezeitschrift, in der ein
(weißes?) Kleid Lady Dis abgebildet ist, welches jetzt einer
Amerikanerin gehört. Dianas Brautkleid befindet sich allerdings
immer noch im Memorial Park auf Althorp und kann dort ab 1. Juli
besichtigt werden. Kürzlich ging durch die Zeitungen, daß die
Schnittreste des Brautkleids versteigert werden sollen.
Es entstand zwar der Eindruck, daß Berta eben dieses
Brautkleid meinte, gesagt hat sie das aber nicht, so daß es sich
auch um ein anderes Kleid Lady Dianas handeln könnte, von denen
wirklich einige an eine Amerikanerin versteigert wurden.
- Aus dem Klischeelexikon unter dem Stichwort FERNGLÄSER UND BRILLEN:
"Immer, wenn jemand durch ein Fernglas schaut,
werden zwei verbundene Kreise anstatt einem gezeigt."
Und nun ratet, was wir in der Lindenstraße zu sehen bekamen?
- Gut: In der Zeitung mit Kleinanzeigen, die Hajo als Unterlage für
seine Modelbauten benutzte, waren Münchener Telefonnummern (089)
angegeben, auch wenn es kaum zu erkennen war.
- Schön: Nach Käptn Blaubär und Hein Blöd bekommt nun auch die Maus
(die mit der Sendung) ihre Referenz. (Vielleicht demnächst mal
auch einen Pumuckel, damit nicht nur Figuren des produzierenden
WDR zur Geltung kommen). Daß Söphchen im Fernsehen den kleinen
Eisbär schaut ist gar nicht mal so unrealistisch, denn der WDR
wiederholt zur Zeit jeden Vormittag alte Mausfolgen. Aber das ist
wohl eher Zufall als bewußt eingeplant.
- Hajos Polizeikollege weiß zwar wo Fausto steckt, dem
Wortlaut des Telefonats und den kurzen Pausen die Hajo macht, nach
zu urteilen, sagt er dies Hajo aber nicht. Trotzdem weiß Hajo
anschließend sehr genau Bescheid. Isolde erzählt er danach, daß er
bereits mit einem Ortsgespräch alles herausgefunden hat. Obwohl
die Angelegenheit sehr dringend ist (Aussage letzte Woche), fragt
Isolde nicht nach, warum Hajo denn erst jetzt damit ankommt. (Was er
mit dem langen Urlaub des ehemaligen Polizeikollegen hätte erklären
können).
Seltsam, warum Hajo nur das Telefonat erwähnt und beim Thema Honorar
die Recherche vor Ort in der letzten Woche unerwähnt läßt.
- Das mit der Haft anstelle einer Geldstrafe hatten wir schonmal. So
leicht kommt man nicht ersatzweise Gefängnis. Der Fall der
Schauspielerin Jutta Speidel, die aus Protest ein Strafmandat
lieber im Gefängnis absitzen wollte anstatt zu zahlen, spielte in
Österreich und wäre in Deutschland so nicht denkbar. Und wenn
Fausto wirklich die Wahl gehabt hätte, dann hätte Fausto so kurz
vor der Restaurant-Eröffnung das Geld irgendwie aufgetrieben
bevor er seine Existenz vollends ruinierte. Es ist jedenfalls nicht
sehr logisch, daß er Isolde nichts sagt, aus Angst vor ihrer Reaktion,
stattdessen aber ins Gefängnis geht und somit den ursprünglichen
Eröffnungstermin platzen läßt. Das wird Isolde wohl noch weniger
erfreuen.
- Die einzige, die zur Zeit wirklich ins Gefängnis gehört ist Eva,
da hier konkrete Fluchtgefahr besteht und gegen sie wegen eines
Tötungsdeliktes ermittelt wird.
- Was wollte jetzt Isolde eigentlich bei Fausto? Sehen ob er wirklich
in Knasthaft sitzt und ihm sagen, daß sie mit Verkehrsündern keine
Geschäfte macht?
- Die Söphchen-Darstellerin spielt überzeugend. Grunz-grummel-Aufstampf-
Will-Nudeln. (Aber bei McDonalds gibt's doch gar keine Nudeln:-)
- Vorsicht Falle: Valerie fragt bei der Auskunft nach einer Telefon-
nummer in Perth, ohne das Land zu nennen. Vermutlich wurde aber
gegengefragt: "Perth in Australien?", denn als nächstes sagt
Valerie: "Ja." Also kein Fehler.
- Ich frage mich, ob Zorro so einfach unter seinem richtigen Namen
in Australien logierte. Für Australien benötigt man einen gültigen
Reisepaß und ein Visum. Zorro bat damals Hans, ihm einen Paß,
vermutlich Reisepaß, zu besorgen. Zorro hat sich dann den Paß von
Hans "ausgeliehen" und wird damit ein Visum beantragt haben.
Deswegen wäre es nicht unlogisch, wenn sich Zorro in Australien
Hans Beimer nennen würde.
- Nach Aussage einiger Lindenstraßen-Fans in Australien (viele
Grüße!) kommt es im normalen Alltag nur äußerst selten
vor, daß der Mensch am anderen Ende der Down-Under-Leitung
deutsch spricht. (Aber Zufälle soll's ja geben).
- Ohne, daß dies erwähnt wurde, wußte Valerie sofort, daß Wellington
in Neuseeland liegt, obwohl sie von Übersee ja nicht viel
Ahnung zu haben scheint.
- Iffi ist back. Ich habe sie nie gemocht, aber das war eine Glanztat!
Super gespielt, obwohl: Rebecca hat vielleicht nur sich selbst
gespielt? Coole Sprüche und Flüche, überzeugende Real-Life-Dialoge.
Kompliment an HWG, wenn diese Sätze auch alle von ihm stammten.
Frei nach Iffi:
"Wunderbar, danke. Nee, is supa, dankeschön,
fühle mich direkt wie in alten Folgen."
- Übertreibt der polnische Arbeiter nicht etwas mit seinem
FEV (Fahrstuhlersatzverkehr)?
Er ist der Mann für'n Lift und kein Liftboy.
- Für eine Ösenreparatur am Fahrstuhl brauchen drei Monteure
angeblich zwei Wochen. Ist das nicht arg aufwendig?
(Um Einwänden vorzubeugen, daß die Arbeit letzte Woche nach
der Drohung mit der Polizei vielleicht vorübergehend eingestellt
wurde: das glaube ich nicht, da erhebliche Zeit später noch ihre
Werkzeugkästen im Treppenhaus zu sehen waren).
- Wieso hat Iffi ein Plüschtier dabei, wenn sie ohne Nico kommt?
- Laut einiger Leute, die schon Haftanstalten von innen gesehen haben,
(keine Angst, Halea, ich nenne keine Namen), bot man uns sehr unglaub-
würdige Anstaltsszenen. Aber wenigstens machten die Szenen Anstalten,
nicht gleich erkennen zu lassen, daß es nicht Stadelheim war,
sondern vielleicht nur der Klingelpütz.
Aber das in Auftrag gegeben Öffnungszeiten-Schild ist wohl
nicht mehr rechtzeitig fertig geworden. Darauf befinden sich zwar
eigene Rubriken für Besucher, Berufstätige, Einlaß und die
Wäscheabgabe, aber die eigentlichen Zeiten fehlen!
- Nochmal Gefängnis:
-- eine halbe Stunde Besuchszeit dürfte ja wohl ausreichen, wieso meint
der Gefängnisbeamte, daß Isolde spät dran ist?
-- Fausto beschwert sich über das Essen im Gefängnis und meint zum
Justizbeamten:
"Aber Ihnen ist es ja egal, sie müssen den Fraß ja essen."
Das macht aber keinen Sinn. Hätte Fausto nicht sagen sollen:
"..., sie müssen den Fraß *NICHT* essen."
-- War der folgende Dialog wirklich ernst gemeint:
Fausto: "Haben Sie schon jemals was von italienischer Küche gehört?
Wärter: "Nein, warum denn auch?"
Ich behaupte, jeder hat schon mal was von italienischer Küche gehört.
Und damit Pasta!
-- Fausto sagt: "Wie recht Sie haben, wir sind hier ja nicht im Ritz".
Im Videotext-Untertitel wird aus dem Hotel "Ritz" bloß ein
"Restaurant".
-- Hajo hätte Isolde doch Faustos Briefe mitgeben können. (Kontinuität)
-- Die Angabe Faustos, daß er neun Wochen sitzen muß, wurde nach-
synchronisiert, was an der Lippenbewegung und einem anderen
Tonklang zu merken war.
Im Videotext wird statt der neun Wochen eine Dauer von sechs Wochen
angegeben!
Ähnlich ist es mit dem Entlassungszeitpunkt: Nachsynchronisiert
spricht Fausto von 5 Wochen, im Untertitel sind es vier Wochen.
Auffällig, daß da also etwas von der ursprünglichen Planung abweicht.
Aber warum? Wenn die Angaben des Videotexts gestimmt
hätten, dann hätte Fausto vorige Woche erst eine Woche im Gefängnis
gesessen. Nach Aussage des Hausmeisters, war Fausto da aber bereits
einige Wochen verschwunden. Konnte man also nicht lassen. Aber warum
gab es überhaupt die Szene mit dem Hausmeister? Und kam Euch
Isoldes Auftrag letzte Woche nicht auch etwas seltsam vor? Sie
war doch bereits morgens bei Hajo gewesen, kommt dann später extra
nochmal. Warum überhaupt so spät im Monat, wo doch das Casarotti
noch im Juni eröffnet werden sollte. Und dann der auffallend fehlende
Bezug zwischen dieser und letzter Woche, zum Beispiel, daß Hajo bei
seinem Honorar den "Hausbesuch" letzte Woche nicht erwähnte. Aber
irgendwann wird die ursprüngliche Version, die noch im Untertitel
zu lesen war, auch mal ihre Berechtigung gehabt haben.
Aber es wird noch komplizierter: In einer Vorschau für diese Folge
konnte man den Eindruck gewinnen, daß Hajo erstmalig in dieser Woche
zum Einsatz kam und auch sofort fündig wurde, was ja dazu paßt,
daß er die Ermittlungen letzte Woche überhaupt nicht erwähnt.
Vorschau zur heutigen Folge 707:
---
Hajo wird noch mal als Detektiv tätig. Isolde hat ihn beauftragt,
den untergetauchten Koch Fausto ausfindig zu machen. Also läßt Hajo
alte Verbindungen spielen und wird auch prompt fündig. Jedoch löst
Faustos Aufenthaltsort bei Isolde Bestürzung und Besorgnis aus.
---
Kein Wort darüber, daß Hajo den Auftrag bereits eine Woche vorher
erhielt und auch schon ermittelt hat. Und schaut man sich die
erste Version des Rückblicks der Folge der Vorwoche an,
so sind der Auftrag an Hajo und dessen Ermittlungen mit keiner
Silbe erwähnt. Erst zwei Tage nach der Sendung wurden in den
Rückblick folgende Zeilen aufgenommen:
---
Außerdem bekommt er mal wieder einen Auftrag:
Isolde braucht detektivische Hilfe bei
der Suche nach dem verschwundenen Fausto.
Dabei will sie am 29. Juli das 'Casarotti'
neu eröffnen und nun ist ihr Starkoch
unauffindbar! In überschwenglicher Laune stellt
Hajo abends Jahrgangs-Champagner kalt und überrascht
Berta mit einem Festmenü.
---
Wenn diese Szene ursprünglich für die Folge 706 gar
nicht geplant war, dann hatte sie vielleicht auch deswegen
nicht so viel Anschluß, was vielleicht erklären könnte, warum
sich Berta prinzipiell über Champagner wundert, obwohl sie
in anderen Szenen ja morgens mit Champagner aufgewacht ist.
Halten wir fest:
Für Folge 706 war der Auftrag an Hajo ursprünglich
nicht vorgesehen gewesen.
Für Folge 707 war der erstmalige Auftrag an Hajo
und die prompte Erledigung vorgesehen.
Laut Videotext-Untertitel war wohl alles noch viel
früher geplant, vermutlich um Folge 705.
Da war wohl jemand ganz schön von der Rolle.
Ein Fall für Hajo Knatterton.
- Wenn man Faustos Angaben rückrechnet, dann sitzt er ungefähr
seit Folge 703 im Gefängnis. Isolde meinte aber bereits in Folge
701, Fausto sei wie vom Erdboden verschluckt. Wo war er also in
der Zeit vor der Inhaftierung?
Ich kenne nicht die Gründe für dieses ganze Wirrwarr, aber ich
hoffe es ist gut überlegt und nicht irgendeiner der wenig über-
zeugenden Aktualisierungen der letzten Zeit zu verdanken. Das
stünde meiner Meinung nach nicht im richtigen Verhältnis.
- Die Spitzfindigkeit der Woche: Kurt liest seinen gerade geschriebenen
Brief nochmal durch. Dabei hält er einen Kugelschreiber mit blauem
Endstück in der Hand. Der Brief wurde aber mit schwarzer Schrift
geschrieben.
- Nachdem Kurt Iffi in die Wohnung gelassen hat, gibt er der Türe einen
Schubs, die daraufhin hörbar ins Schloß fällt. War das ein Reflex
des Geräuschemachers, der automatisch jeder zugeworfenen Türe
ein Zufalls-geräusch folgen läßt, auch wenn die Türe gar
nicht mehr im Bild ist (Authentizität!)? Wie wir wissen,
stand die Türe nachher bei Evas Lauschangriff weit offen.
- Eva kommt die Treppe hoch, geht an der Wohnung Dagdelens vorbei,
danach am Aufzug, erst dann steht sie vor der KPD.
Am selben Tag morgens kam dagegen zuerst die KPD, dann der
Aufzug und dann die Wohnung Dagdelens.
Kommt daher der Begriff "Wanderbühne"?
- Valerie raucht. Okay, besser gesagt: sie pafft Paff.
Das ist witzig. Schade, daß sie nicht auch noch das passende
T-Shirt dazu trägt (zum Beispiel Paff-Daddy oder Hash-Blöd,
siehe:
).
Da die Zigaretten-Packung bereits - bis auf eine Fluppe - leer ist,
Valerie aber noch nicht so lange im Streß ist, daß sie die
Packung alleine aufgeraucht haben könnte, handelt es sich wohl um die
Zigaretten, die Hans letzte Woche im Krankenhaus geschenkt bekommen
hat und welche Valerie wohl gemopst hat. Da wird sich Hans aber
freuen, wenn er nach Hause kommt: das Kindermädchen mitsamt den
Kippen auf und davon, dafür eine bittersüße Lisa und eine gesalzene
Telefonrechnung vorfindend.
- Obwohl Iffi nichts vom Rauchen hält ("Gib her die Kacke, echt also")
nimmt sie selber einen Zug. (Hoffentlich war die Darstellerin zu
diesem Zeitpunkt noch nicht schwanger, obwohl es fast so aussah.
Also, da hätte ich dem Aufnahmeteam aber was gehustet. Okay, okay,
hat sie ja :-)
- Der Aschenbecher, den Valerie mittags benutzt, stand schon morgens
am Telefontisch. Nicht nur das, sogar schon ein paar Wochen vorher
in Folge 705. Warum? Niemand raucht sonst bei Zenkers.
- Daß es in Neuseeland spät ist, darauf hätte Valerie früher kommen
können. Mitten in der Nacht war es in Neuseeland allerdings nicht,
jedoch spät genug, als daß man am Frachthafen wohl niemanden mehr
erreicht hätte.
- Apropos Neuseeland: erinnert Ihr Euch noch an Folge 699, wo Tom
bei Backhaus einen Film mit einem Delphin sehen wollte? Dabei kam zur
Sprache, daß Backhaus schonmal in Neuseeland war. Jetzt können wir
spekulieren. Ich spendiere eine Runde Spekulatius:
Vielleicht war Backhaus ja in Neuseeland im Gefängnis. Zum Beispiel,
weil er Telegrafenmasten angesägt hat. Und Zorro folgt nun auf
seinen Spuren.
Nachlese zur letzten Folge:
- Vielleicht ist das mit den mal vollen, mal leeren Mülltonnen
durch eine zweiwöchige Leerung zu erklären?
So fuhr in Folge 691 ein Müllauto durch die Lindenstraße, in
Folge 701 sollten die Tonnen rausgestellt werden und in 706
schien die Tonne voll. Sieht also ein bißchen so aus, als wenn
die Müllabfuhr an ungeraden Folgennummern kommt. (Mal ganz
davon abgesehen, daß im wirklichen München die Leerung wöchentlich
erfolgt.)
- HWG machte mich darauf aufmerksam, daß die Quote immer dann
dramatisch sinkt, wenn Michael Schumacher und Kollegen ihre Runden
drehen, wie es an diesem Sonntag der Fall war.
Fazit:
Hat Spaß gemacht, vielleicht wird alles wieder gut.
Bossa Nossek
nossek@creatures.org
-%-
[Release 2]