"Das Spiel ist aus" (769) 27.08.00 Buch: Irene Fischer 1. Wohnung Varese (Kinderzimmer) Während Giovanna die Tastatur ihres Computer malträtiert, liegt Marcella heulend auf dem Bett und liest einen Liebesbrief von Fausto. Er ermahnt sie zu Vorsicht und Klugheit. Sie solle, falls sie gefragt würde, nur eine einmalige Affäre mit ihm zugeben. Dies sei die einzige Chance, sich in ein paar Monaten wieder zu sehen. Giovanna versteht Marcellas Schluchzen nicht, immerhin liebe Fausto sie doch. Marcella warnt ihre Schwester, sie nicht zu verraten. 2. Wohnung Kling [aktualisierte Szene] Olaf inspiziert sein (offenbar nahezu verheiltes) blaues Auge. Die Radiomeldung über die zögerliche russische Regierung beim Untergang der Kursk quittiert er mit dem unpassenden Satz: "Mei, die Russen! Wie lang brauch der Putin denn noch, bis er’s Regieren lernt." 3. Wohnung Pavarotti Isolde wird bei der frühstücklichen Zeitungslektüre von einem Anruf Faustos gestört. Sie bespricht mit ihm nur das allernötigste Geschäftliche und beendet das Gespräch vorzeitig. 4. Küche Varese Paolo bereitet das Frühstück, als Marcella die Küche betritt, um sich eine Tasse Kaffee zu holen. Auf Paolos Geprächsversuche reagiert sie nicht. Paolo folgt ihr ins Kinderzimmer und fleht sie an, doch wieder mit ihm zu reden, er könne das nicht länger aushalten. Er habe Isolde von der Affäre erzählen müssen, weil diese mit ihren Plänen, die sie mit Fausto habe, auch Urszula ins Unglück stoße. Marcella bricht darauf ihr Schweigen und wirft ihm vor, für Urszula seine eigene Tochter ans Messer zu liefern, dabei wisse doch jeder, dass Urszula Paolo auf ewig hasse. "Und Du? Hasst Du mich auch?" will Paolo wissen. "Sieht verdammt so aus." antwortet Giovanna für ihre Schwester. 5. Aloisius Stuben Olaf wird von Olli wegen seines Veilchens aufgezogen, er solle sich doch beim Wrestling bewerben als "Olaf der Barbar" oder "Olaf der Rabiator". Dieser versteht da keinen Spaß (muß ihn im Laufe des Tages aber noch öfter über sich ergehen lassen.) Olli solle sein Maul nicht so weit aufreißen, nur weil Canan ihn neuerdings grüße. Er habe es immer noch nicht geschafft das "Käferl" aufzureißen. Insofern habe der inszenierte Überfall auch noch nicht den erwünschten Erfolg gehabt. Immerhin habe er bei der Aktion in der letzten Woche einen Freund fürs Leben gefunden, mit dem man durch dick und dünn gehen könne, entgegnet Olli. So etwas finde man nicht an jeder Ecke. Olaf bezieht das auf sich und fühlt sich geschmeichelt. Murat habe auch gute Connections nach überall hin und er habe sich auf Anhieb gut mit ihm verstanden, schwärmt Olli weiter. "Der Murat?" fragt Olaf überrascht. Olli: "Ja klar, was dachtest Du denn?" 6. Treppenhaus Nr.3 (vor der Wohnung Pavarotti) Berta klingelt bei Isolde und bittet sie, mit ihr am Samstag für die Hochzeit einkaufen zu gehen, sie brauche unbedingt eine Begleitung mit Geschmack. Isolde kann noch entgegnen, sie müsse erst in den Terminkalender schauen, als Marcella die Treppe herunterkommt, stehen bleibt und ein kühles "Guten Morgen" ins Treppenhaus haucht. Isolde ist davon derart verwirrt, dass sie mitten im Satz den Faden verliert. Auch Berta verliert - nämlich die Geduld und verabschiedet sich mit dem Hinweis, den genauen Termin noch telefonisch zu klären. 7. Casarotti Fausto schmettert gut gelaunt eine italienische Oper [Rossini?] und räumt dabei seine Küche auf. Eine Putzfrau bringt ihm das klingelnde Telefon. Marcella will wissen, warum sie sich nicht sehen dürften, wenn Isolde eh nicht mit ihm spreche. Isolde sei spätestens heute abend wieder Wachs in seinen Händen, erwidert Fausto. Es müsse dabei bleiben: Sie dürften sich nicht sehen, zumindest bis sein Kochbuch erschienen sei. Dann sei er reich und brauche Isolde und das Casarotti nicht mehr. 8. Aloisius-Stüberl Olafs Auge entwickelt sich nicht nur farblich weiter sondern auch zum 'running gag' des Tages. Andi Zenker kauft sich nach seiner Nachtschicht bei Olaf ein Bier und zwei Bratwürtschen mit Zwiebeln. Olafs Verwunderung über so ein Frühstück und die spitze Bemerkung über die Geschäftsuntüchtigkeit von Iffi, deren Laden wieder einmal geschlossen hat, kontert er mit einer Bemerkung über das fürchterliche Aussehen Olafs. Sehr zur Freude des feixenden Olli. 9. Wohnungstür Isolde Fausto klingelt und will Isolde mit einem großen Strauß Rosen um Verzeihung bitten. [Wie originell!] Isolde öffnet aber nicht, sondern schickt ihn weg. Harry kommt dazu, und bittet darum, ein dringendes Bedürfnis bei Isolde verrichten zu dürfen, bei Klings wolle er nicht, bei Zenkers dürfe er nicht und sonst sei keiner da. [Hat das Akropolis geschlossen?] Bevor ein Malheur passiert, läßt Isolde ihn gerade noch rechtzeitig herein. Zu spät ist es jedoch für Fausto. Zumindest sagt das Isolde zu ihm. Da hülfen auch die rotesten Rosen nicht. 10. Akropolis [also doch nicht geschlossen] Giovanna ißt zu Mittag, während sich Paolo bei der Aushilfe Clara ausheult: Seine Töchter seien so grausam und gehässig und ihm völlig fremd. In diesem Selbstmitleid fällt ihm auch Paola ein, die am kommenden Dienstag vier Jahre alt würde. 11. Aloisius-Stüberl Zwei schwäbische Kunden dürfen ihren Teil zum running gag 'Olafs Veilchen' beitragen. Ebenso Helga, die neben Ollis Grüßen für Canan auch einen Liter H-Milch mitnimmt, aber ohne zu bezahlen den Imbiss verläßt. 12. Friseursalon Isolde teilt Urszula mit, dass der Käufer sich habe breitschlagen lassen, den Pachtvertrag nun doch erst zum April 2001 aufzulösen. Erleichterte Freude macht sich bei der Belegschaft breit, da man nun mehr Zeit habe, einen adäquaten Ersatz zu finden. Doch Isolde schafft es, die Stimmung noch zu toppen: Sie schlägt vor, Urszula die Einrichtung des Salons zu schenken bzw. für einen symbolischen Kaufpreis von einer Mark ("hahaha!") zu veräußern. 13. Lindenstraße (im Hintergrund ist zum ersten Mal die ASTOR-Baustelle zu sehen) Paolo, der Isolde aus dem Salon kommen sieht, befragt sie nach ihren Plänen, nachdem sie nun von Faustos Untreue wisse. Isolde entgegnet, sie habe ihre Pläne, den Salon zu verkaufen, nicht geändert. Ihm, Paolo, sei es auch nicht um Wahrheit, seine Tochter oder Isoldes Seelenheil gegangen, sondern nur um sich selbst und seine Chancen bei Urszula. Er sei nämlich ein ganz falscher Hund. "Man liebt den Verrat und nicht den Verräter, verstehst Du?" 14. Aloisius-Stüberl Olli bittet darum, früher Schluß machen zu dürfen, da er noch etwas mit Murat erledigen wolle. Hülsch betritt den Imbiss und wundert sich über Olafs Veilchen. Er sei unschuldig in eine Schlägerei geraten, erklärt Olaf. Dafür laufe der Imbiss ganz hervorragend, die Baustelle nebenan sei eine wahre Goldgrube. Hülsch wundert sich über die Schlägerei und stellt die [berechtigte] Frage: "Mit der Lindenstraße geht’s wohl bergab?" Olaf antwortet [ebenso korrekt]: "A geh, an einziger Schmarrn!" 15. Hausflur Nr.3 Isolde trifft auf Marcella und fragt sie, ob es stimme, dass sie nur ein einziges Mal mit Fausto geschlafen habe. Sie bejaht, wie ihr ihr Fausto aufgetragen hatte. Auf das Warum antwortet Marcella, Fausto habe sie verführt, sie habe auch nicht gewußt, dass zwischen Fausto und Isolde etwas sei, der Altersunterschied der beiden sei doch peinlich. 16. Hinterhof Nr.3 Olli und Murat liegen unter dem Hanomag und begutachten den schlechten technischen Zustand. [Alle Achtung, Irene Fischer! Die Begriffe "Differential", "Spurstange", "Marderverbiß" und "Zylinderkopfdichtung" klangen fast professionell! Leider litt der Dialog und die Schauspielkunst Murats etwas unter diesen schwierigen Worten] Die beiden vereinbaren, am Wochenende nachts gemeinsam einen Schrottplatz aufzusuchen und Ersatzteile zu "besorgen". 17. Wohnzimmer Pavarotti Isolde spricht mit einem neuen Architekten, der bisherige habe das Büro gewechselt. Während Isolde reichlich klotzen will und sogar Sonnenkollektoren auf die Sonnenterrasse bauen will, bremst der Architekt und schlägt eine sparsamere Planung vor. Es klingelt, Isolde öffnet und sieht im Treppenhaus ein Blumenmeer, das jedem Staatsbegräbnis zur Ehre gereicht hätte. Dazu ein Liebesbrief von Fausto. Der Architekt staunt, dass Isolde von einem Liebhaber "Flora und Fauna" vor die Füße gelegt bekomme. "Nur Flora, wir wollen ja nicht übertreiben" berichtigt Isolde sichtlich beeindruckt. 18. Wohnung Varese (Hintergrundmusik Madonna: Material Girl) Marcella erzählt Giovanna von der Begegnung mit Isolde. Giovanna ist aber mehr mit Markus aus dem Chat beschäftigt, der sie betrogen habe. Das könne ihr doch egal sein, meint Marcella. Das sei es aber nicht, er habe sie schon um Verzeihung gebeten. Der Rest des Dialoges in voller Schönheit und direkter Rede: Marcella: "Vergiss diesen Warmduscher, Schwachmat!" Giovanna: "Boah, kannst Du gemein sein!" Marcella: "Tja, it’s good to be me." [Der Rückblicker beantragt an dieser Stelle Sprech- und Schauspielunterricht für Marcella] 19. Casarotti Isolde bringt wütend die zweite Reklamation des Abends zurück in die Küche. Was los sei, will sie wissen. Fausto nimmt die Schuld auf sich, erklärt, Isoldes Blicke würden seine Inspiration töten. Er könne in dieser Situation nicht arbeiten, er sei ohne Isolde ein Nichts. Isolde ermahnt ihn, er solle sich zusammenreißen und dieses "Jammergelappe" sein lassen. 20. Führerhaus Hanomag Olli und Murat schwärmen gemeinsam von Sommer und Urlaub. Als Olli auf Canan zu sprechen kommt, warnt Murat, Canan sei tabu für ihn. "Musst Du verstehn: Canan ist mein Augapfel, wir haben andre Dinge mit ihr vor." Der Freundschaft der beiden 'Brüder' tut das aber keinen Abbruch. 21. Casarotti Isolde sitzt am Tisch und erledigt die Abrechnung. Fausto setzt sich dazu und erklärt seine Indisponiertheit: Jeder wisse, dass er ein genialer Koch sei, aber er könne und wolle so nicht leben, er wolle nicht nur ihr Koch sein. Isolde reagiert betont geschäftlich. "Du mußt Dich entscheiden, meine Königin. Entweder Du verzeihst mir eines Tages, oder ich gehe. Jetzt und für immer." Zoom auf Isolde. Abspann: Nicht genannt: Harry, Ute, Architekt und Schwaben.