Lindenstrasse Folge 765 Titel: "Ueberraschungen" Autor: Irene Fischer Ausstrahlungstermin: 30.07.00, 19:30 Uhr Ungereimtheiten im Abspann: Der Name des Profs und seines Darstellers werden im Abspann nicht erwaehnt. Die Anwältin stellt sich als "Katharina Rosenbauer" vor und unterschlägt den im Abspann genannten Doktortitel. 1. Wohnung von Iffi und Heiko, frueher Morgen: Iffi und Heiko liegen noch im Bett, als das Telefon klingelt. Iffi [in ein apartes Schwangerschaftsnachthemdchen gewandet] steht auf und geht ans Telefon. Maria ist dran, meint, Iffi sei so unfreundlich, was Iffi abstreitet, und will unbedingt wissen, wann Iffi plant, das naechste Mal Momo zu besuchen. Das kann und will Iffi ihr aber nicht sagen. Maria bedraengt Iffi, Momo nichts von dem Schaeferstuendchen der letzten Woche zu erzaehlen, aber Iffi erklaert ihr noch einmal mit Nachdruck, dass sie nicht fuer Maria Momo anluegen wird. Unwirsch legt sie auf und steckt sich eine Zigarette an. 2. WG Dresden, Kueche: Nina und Klaus packen hektisch einen Rucksack mit Proviant, wollen zusammen einen laengeren Ausflug in die Saechsische Schweiz machen und muessen unbedingt ihren Zug erwischen. Klaus zeigt Flip, der im Bademantel recht mufflig in der Gegend herumsteht und sich an seinem Kaffeebecher festhaelt, wo die Telefonnummer der Pension liegt, falls etwas sein sollte. Klaus beschwert sich, dass er den schweren Proviantrucksack tragen soll, und wundert sich, wozu sie das alles brauchen; Nina versichert ihm jedoch, er werde schon noch sehen, dass Reisen hungrig mache. Nina verabschiedet sich mit einem Kuesschen von Flip, und auch Klaus deutet ihm eins an. Suzanne kommt ebenfalls badebemaentelt aus ihrem Zimmer und wird ebenfalls verabschiedet. Klaus und Nina verlassen die Wohnung. Flip schlaegt Suzanne vor, doch auch einmal rauszufahren, Nina und Klaus haetten es so gut. Suzanne reagiert ueberhaupt nicht, geht mit ihrem Kaffee zurueck in ihr Zimmer und schliesst wortlos die Tuer. 3. "Drahtesel": Der Laden ist voellig verraeuchert; Iffi sitzt apathisch herum und raucht. Als Hans Beimer polternd hereinkommt, zuckt sie foermlich zusammen und fasst sich erschrocken ans Herz. Hans moechte das Fahrrad mit der Speziallackierung fuer Toms Geburtstag abholen und es noch mit ein paar Schleifchen versehen, aber Iffi muss ihm gestehen, dass sie es vollkommen vergessen hat. Hans ist stinksauer, das Fahrrad sei ihm zum 26. zugesagt worden, und heute sei der 27., Toms Geburtstag. Iffi beteuert, dass es ihr sehr leid tut, was Hans nicht gelten laesst, denn er sei deswegen extra dreimal im Laden gewesen, und er haette gleich wegen des Fahrrads auch ins Kaufhaus gehen koennen, wenn er das geahnt haette. Aus dem Imbiss gegenueber kommt Else rueber und schimpft gleich mit. Der Fahrradladen stinke nach Zigaretten, und das sei geschaeftsschaedigend fuer die Aloisius-Stub'n. Iffi, das Flittscherl, das windige, sei ja schon suechtig und rauche schon so viele Zigaretten wie ihre Schwiegermutter, ihre ehemalige. Iffi guckt trotzig und ihre Unterlippe beginnt bedrohlich zu beben, so dass Hans ein Einsehen hat und sich bei ihr fuer seine unwirsche Reaktion entschuldigt. Er schlaegt der sich immer wieder entschuldigenden Iffi vor, ihm fuer Tom zunaechst einen Gutschein mitzugeben und dann dafuer zu sorgen, dass das neue Fahrrad spaetestens am kommenden Montag vorhanden sei. Iffi sagt zu und verspricht, dass Tom von ihr sozusagen als Trostpreis noch gratis einen superschicken Fahrradhelm bekommen soll. Als Hans den Laden verlaesst, bittet er Iffi nachdruecklich, doch bitte ein Fenster zu oeffnen, damit der ganze Zigarettenrauch abziehen koenne, die Luft sei wirklich zum Schneiden. 4. Friseursalon: Urszula frisiert Eva und fragt sie, ob sie einen Kaffee haben moechte. Eva bejaht und betont, sie komme so gerne in diesen Salon, weil die Atmosphaere so angenehm sei. Ute, die gerade eine andere Kundin frisiert, holt auf Urszulas Aufforderung trotzig den Kaffee, obwohl Tanja, der Azubi, zur Zeit bloss an einem Uebungskopf arbeitet. Tanja und Urszula klaeren Eva darueber auf, dass Isolde das Geschaeft verkaufen will und dass Urszula fuer die Zukunft eher schwarz sieht, weil der neue Eigentuemer vielleicht den Pachtvertrag nicht uebernehmen oder die Pacht erhoehen koennte. Eva ist zuversichtlich - vielleicht faende sich ja gar kein neuer Kaeufer, und sonst koennte Urszula doch in einem anderen Stadtteil etwas Neues beginnen und kaeme heraus aus der Lindenstrasse. Urszula meint, das taete sie sogar sehr gerne, in ihrer Wohnung sei es eng wie in einer Sardinenbuechse. Eva beneidet sie darum - bei ihr sei es so still, einsam und kalt. Diese Aussage nimmt Tanja mit Interesse wahr. Eva sagt Urszula, sie habe sie immer bewundert, weil sie so tatkraeftig sei, sie werde es schon schaffen. Urszula jedoch guckt eher skeptisch. 5. WG in Dresden: Flip klopft zaghaft an Suzannes Tuer und betritt dann ihr Zimmer, in dem Cat Stevens "Hard Headed Woman" spielt. Suzanne faehrt ihn an, sie arbeite, Flip schliesst jedoch die Tuer, setzt sich und ignoriert ihren Hinweis, dass er stoere. Er sagt ihr, dass er wissen wolle, was los sei, er habe doch wohl ein Recht darauf. Sie bittet ihn, sie in Ruhe zu lassen. Flip meint, er habe sie jetzt eine Woche in Ruhe gelassen und habe die Faxen dicke - wenn er etwas falsch gemacht haette, solle sie ihm das bitte sagen, anstatt ihn mit dieser Schweigenummer zu foltern. Er habe nichts falsch gemacht, antwortet Suzanne, aber Flip entgegnet, er sehe doch, dass es ihr beschissen gehe, und fragt, ob es etwas mit dem ominoesen aelteren Herrn zu tun habe, der letzte Woche da war. Er will wissen, wer das gewesen sei, und Suzanne solle nicht so geheimnisvoll tun. Suzanne wird wuetend und schnauzt ihn an, er solle endlich mit seiner daemlichen Fragerei aufhoeren, weil es ihn einen feuchten Dreck anginge, sie ihm keine Rechenschaft schuldig sei und weil sie das Gelabere ankotze. Flip sagt, er labere nicht, sondern mache sich Sorgen um sie, aber Suzanne will, dass er sich um seinen eigenen Krempel kuemmert, und schmeisst ihn aus ihrem Zimmer. 6. Wohnung Beimer/Ziegler: Die Kinder stuermen johlend in die Wohnung, Hans kommt hinterher. Sie begruessen Anna und Sophie und Sarah erzaehlen von ihren guten Noten in den gerade erhaltenen Zeugnissen. Sophie laestert, dass Toms Zeugnis nicht so gut sei. Tom laeuft ins Wohnzimmer und klagt, dass kein Geburtstagstisch da sei, wird aber ins Esszimmer gefuehrt, wo der Tisch auf ihn wartet. Hans erklaert ihm, dass er zunaechst einen Gutschein erhaelt, weil sein Geschenk leider noch nicht da sei. Tom oeffnet den Umschlag und freut sich, dass er ein Mountainbike bekommt. Ausserdem verspricht ihm Hans, dass es spaeter noch eine Ueberraschung geben werde. Sophie fragt, was sie denn bekaeme. Tom weist sie darauf hin, dass nicht sie Geburtstag habe, sondern er, aber Sophie besteht darauf, dass sie ja das bessere Zeugnis habe, was bei ihren Geschwistern nicht gerade auf Gegenliebe stoesst. Tom geht zu Martin, der im Nebenzimmer auf einer Decke sitzt, und erzaehlt ihm, dass er eine Eins in Sport habe. 7. "Drahtesel": Iffi sitzt im immer noch total verraeucherten Laden, schaut sich einen Katalog an, raucht und beachtet kaum die Frau, die den Laden betritt, murmelt nur, Semislick-Reifen mit Kevlar seien reduziert. Die Frau versteht nicht und stellt sich ihr als Katharina Rosenbauer vor; sie sei die neue Anwaeltin von Momo und habe ein paar Fragen an sie. Iffi nimmt nicht einmal die angebotene Hand. Die Anwaeltin haette gerne von ihr Hintergrundwissen und Informationen, da sie Momo nicht gut verteidigen koenne, ohne zu wissen, was fuer ein Mensch er sei. Ob er aufbrausend oder jaehzornig sei, moechte sie wissen. Iffi reagiert sehr zurueckhaltend. Frau Rosenbauer beteuert, Iffi sei die Mutter von Momos Sohn, Momos ehemalige Geliebte und somit ein sehr wichtiger Mensch in seinem Leben, und ohne ihre Hilfe koenne sie ihre Verteidigungsstrategie vergessen, fuer die sie eine vage Idee habe, aber sehr viele Informationen benoetige. 8. WG Dresden, Kueche: Flip hat zu Cat Stevens "My Lady D'Arbanville" den Kuehlschrank ausgeraeumt und putzt ihn. Suzanne kommt aus ihrem Zimmer, fragt, ob er ihr Portemonnaie gesehen habe. Flip sagt ihr, es liege bei den Zwiebeln. Suzanne nimmt es und verlaesst ohne Abschiedsgruss die Wohnung. Flip kaempft kurz mit sich, laesst dann aber Kuehlschrank und Lebensmittel stehen und folgt ihr. 9. Wohnung Beimer/Ziegler: Die Familie und Mary singen fuer Tom "Happy Birthday To You - Marmelade im Schuh - Aprikose in der Hose (!) - Happy Birthday To You". Im Hintergrund hoert man Martin quaken. Tom pustet die Kerzen aus, und Sophie will wissen, was er sich wuenscht, worauf er erst mal nicht reagiert. Mary richtet Dank von Vasily an Hans aus fuer das Buch, das er ihm geschenkt hat, er habe es verschlungen. Wenn es keine Komplikationen gebe, koenne Vasily naechste Woche aus dem Krankenhaus entlassen werden. Sarah moechte keinen Kuchen [deutet sich da nicht vielleicht doch, wie ich schon vor laengerem meinte, ganz dezent an, dass dieses Kind eine Essstoerung entwickeln wird?]. Mary schenkt Tom einen Tigermilchzahn, der gebe jungen Maennern ganz viel Kraft. Sophie will noch immer wissen, was Tom sich beim Kerzenauspusten gewuenscht habe. Hans meint zwar, das gehe Sophie nichts an, aber Tom sagt ihr, er wuensche sich, dass Walter aus dem Gefaengnis entlassen werde. Sophie reagiert mit "Backhaus, Kackhaus", wofuer sie von Hans ermahnt wird. Tom fragt nach der versprochenen Ueberraschung, wozu Hans meint, dass er noch ein bisschen warten muesse. 10. "Akropolis": Die Anwaeltin und Iffi sitzen an einem Tisch, und Iffi raucht ihre weissnichtwievielte Zigarette an diesem Tag. Am Nachbartisch amuesieren sich ein paar junge Englisch sprechende Gäste, anscheinend Touristen. Frau Rosenbauer fragt Iffi, wo sie denn am Tattag gesessen habe und ob sie den Tathergang beobachten konnte. Iffi wirkt sehr zugeknoepft und nicht sehr auskunftsfreudig. Frau Rosenbauer bittet sie eindringlich, sich zu erinnern, was sie denn gesehen habe. Ob Momo das Messer beim Betreten des Lokals dabeigehabt oder erst dann irgendwoher geholt habe, ob er betrunken gewesen sei, sich seinem Vater von hinten genaehert, ihn vielleicht angesprochen habe, will die Anwaeltin wissen. Iffi, die von der lustigen Runde am Tisch hinter sich sehr genervt zu sein scheint und nur wortlos ein Salzfass rueberreicht, als sie hoeflich darum gebeten wird, beteuert, sie wisse nichts und habe keine Ahnung. Die Polizei habe doch alle Aussagen, sagt sie, Frau Rosenbauer koenne doch jemand anderen fragen. Sie steckt sich noch eine Zigarette an und betont, sie wolle nur raus aus dem Lokal. Die Anwaeltin erklaert, sie wolle sie nicht quaelen, sondern fuer den Vater ihres Sohnes jede Chance nutzen, die sich biete. Haette er Kurt heimtueckisch von hinten erstochen, sei es Mord und Momo saesse sicherlich lebenslaenglich. Es gaebe aber auch die Moeglichkeiten verminderter Schuldfaehigkeit oder eines Totschlags, und hierfuer koenne jedes Detail wichtig sein. Iffi kann sich nur an "bloedsinnige Kleinigkeiten" erinnern - dass da ein Typ mit Strickmuetze gesessen habe und dass Vasily Momo gepackt habe (Einschub der entsprechenden Szene aus Folge 750). Einer der Touristen bittet Iffi, ein Foto von seiner Gruppe zu machen, worauf sie sehr unwirsch reagiert, er moege sie bitte in Ruhe lassen. 11. Park in Dresden: Suzanne, unauffaellig verfolgt von Flip, trifft im Park ihren Professor (Musik: Carmina Burana). Zunaechst glaubt Flip, die Situation sei eher harmlos, und er scheint beruhigt, dann beobachtet er aber, dass der Professor Suzannes Hand packt und sie in ein Gebuesch zerrt. Er laeuft hin, drueckt ein paar Zweige beiseite und findet den Prof und Suzanne beim heftigen Knutschen. Suzanne bemerkt ihn und faucht ihn an, was das denn solle, er sei ein Idiot. 12. Wohnung Beimer/Ziegler: Mary singt den Kindern ein Lied auf Fanti - nicht auf Nigerianisch - vor, das ihr eine Frau im Gefaengnis beigebracht habe. Anna meint, Mary habe so eine schoene Stimme, sie sollte mehr daraus machen. Tom sagt, er wolle auch einmal so viele Sprachen beherrschen, worauf Sophie altklug meint, es sei Pech, wenn man zu doof fuers Gymnasium sei. Die Eltern stauchen sie wieder einmal zurecht. Es klingelt, und Hans sagt Tom, das sei seine Ueberraschung. Tom laeuft zur Tuer und oeffnet; es ist Walter, der nicht, wie Tom meint, aus dem Gefaengnis getuermt ist, sondern einen Tag Hafturlaub bekommen hat und Tom sein Geschenk - den reparierten Libellendrachen - persoenlich vorbeibringen wollte. Der Drachen habe magische Kraefte, und Tom muesse ihn zur Zeit der Plejadenschwaerme bei Vollmond steigen lassen, um sich das Elfenreich dienstbar zu machen, er solle sich aber sehr genau ueberlegen, ob er das wirklich wolle. 13. Besuchszimmer im Knast: Maria und Momo sitzen zaertlich haendchenhaltend einander gegenueber, und Maria fragt, ob sie etwas fuer ihn tun koenne. Sie sei da, antwortet Momo, mehr brauche er nicht. Sie wuerde einen guten Anwalt fuer ihn finden, versichert Maria, und so lange muesse er es hier noch aushalten. Momo fragt, wie er das machen solle, wie er das durchhalten solle, er habe manchmal das Gefuehl, als ob er sich langsam entferne, als ob er auf einer Eisscholle sitze und abdrifte, dabei aalle ber sehe, auch das Ufer sehe, und trotzdem weit weg sei. Maria beteuert, er muesse dafuer kaempfen, so schnell wie moeglich herauszukommen. Er bekaeme nun einen guten Anwalt, dann muesse der Prozess so schnell wie moeglich anfangen, damit er wisse, auf wieviel Zeit er sich einstellen muesse. Momo entgegnet, sie meine wohl, auf wieviel Zeit *sie* sich einstellen muesse. Sie guckt betreten und fragt, warum er ihr jetzt Schuldgefuehle mache. Der Beamte bittet sie, das Gespraech nun zu beenden. Momo entschuldigt sich bei Maria, er habe es nicht so gemeint. 14. WG Dresden: Flip kommt alleine zurueck in die Wohnung (Musik: wieder Carmina Burana), murmelt, als er die ganzen ausgeraeumten Lebensmittel auf dem Kuechentisch sieht "das ist ja widerlich", tritt in eine undefinierbare braune Fluessigkeit auf dem Kuechenfussboden und bruellt "verdammte Scheisse". 15. Wohnung Beimer/Ziegler: Maja will mit den Kindern, die Anna verabschiedet, ins Theater, anschliessend gebe es Schattenspiele, Scharade und Puddingkochen. Sie meint, die Kinder seien sicherlich KO, wenn sie wieder nach Hause kaemen. Felix und Irina kaemen auch mit. Hans soll fahren, und er fragt Walter, ob er ihn noch irgendwohin mitnehmen koenne [vermutlich fahren sie mit zwei Autos?]. Walter moechte Anna gerne beim Aufraeumen helfen, was sie aber dankend ablehnt, sie habe ja den ganzen Nachmittag Zeit. Sie laedt Walter ein, sie bald wieder zu besuchen. Er meint, das mache er sicher, spaetestens in 18 Monaten. Hans und Anna reden ihm zu, vielleicht koenne er auch frueher aus der Haft entlassen werden. Walter bedankt sich ganz geruehrt fuer den schoenen Nachmittag, er und Hans verlassen jetzt auch die Wohnung und Anna, die nun allein ist, stoesst einen erschoepften Seufzer aus. 16. Wohnung Carsten/Kaethe: Carsten wird vom Klingeln der Tuerglocke geweckt, waelzt sich muehsam aus dem Bett und stoesst ueble Drohungen aus, falls Else oder der Stromableser oder weiss-der-Henker-wer vor der Tuer stehen sollten, werde er sie mit einem nassen Waschlappen erschlagen. Es ist aber nur Tanja, die Carsten ueberschwenglich begruesst und ihn angesichts seines Bademantels fragt, ob er wisse, wie spaet es sei. Carsten fragt zurueck, ob sie wisse, was er fuer einen Schweinedienst in der Ambulanz gehabt habe und seit wie vielen Stunden er schon auf den Beinen sei, worauf Tanja entgegnet, er solle nicht so humorlos sein. Sie giesst in der Kueche Sekt ein und hat gute Nachrichten - sie habe eine Wohnung. Carsten kann sich noch nicht so recht freuen, weil er todmuede ist, trinkt aber ein Glas Sekt mit ihr. Tanja erzaehlt, dass sie bei Eva einziehe, denn sie habe sie, als sie gehoert habe, sie sei so einsam in ihrer Wohnung, gefragt, ob sie bei ihr ein Zimmer zur Untermiete haben koenne, und sie habe zugestimmt - ob das nicht toll sei. Carsten ist eher skeptisch und weist sie darauf hin, dass Eva grosse Probleme habe und Tanja ihr seelischer Muelleimer werden koennte, sie solle sich das wirklich gut ueberlegen. 17. WG Dresden: Flip sitzt am Computer in seinem Zimmer, als Suzanne ohne anzuklopfen hereinkommt, und schnauzt sie mit leicht traenenerstickter Stimme an, dass er arbeite und dass sie stoere. Suzannes rechtes Auge ist zermatscht und ihre Unterlippe ist verletzt, was Flip jedoch zunaechst nicht bemerkt, da er sich nicht zu ihr umdreht. Was sie in ihrer Freizeit tue, ginge ihn wohl nichts an, aber ob sie nicht auch meine, das sei ziemlich mies, faehrt er sie an. Die Luegerei sei armselig, und gegen Feigheit sei er allergisch, das sei Suzannes Stil, nicht seiner, sie moege ihn kuenftig in Ruhe lassen, denn er sei nicht ihr "Doedel fuers Grobe". Suzanne beginnt zu heulen, er sagt ihr, sie moechte bitte gehen, dreht sich zu ihr um und erschrickt, als er ihr zerschlagenes Gesicht sieht. 18. Wohnung Beimer/Ziegler: Gabi betritt die Wohnung mit einem Geschenk in der Hand und ruft, der Schluessel habe gesteckt. Sie sucht in der ganzen Wohnung, moechte ihrem Patenkind gratulieren, findet aber niemanden, bis sie die Tuer zu Martins Zimmer oeffnet. Anna sitzt neben Martins Bett, auf die Gitterstaebe gestuetzt, und schlaeft. 19. WG Dresden: Flip verarztet Suzanne, die ihn fragt, was sie denn haette tun sollen. Er meint, sie haette ihm die Wahrheit sagen sollen. Suzanne fragt, wie sie ihm denn haette sagen sollen, dass sie mit ihrem Prof seit Jahren ein Verhaeltnis habe und dass seine Frau davon nicht wissen duerfe. Flip ist der Ansicht, dass sie ihn zum Teufel jagen sollte, wenn er sie schlaegt. Suzanne erklaert ihm, dass sie die Assistentenstelle nur bekommen habe, weil sie ein Verhaeltnis mit ihm habe, und dass sie ihr Studium und die Promotion abhaken koenne, wenn sie ihn verlasse. Er wuerde dafuer sorgen, dass sie kein Bein mehr auf die Erde bekaeme. Flip schlaegt vor, dass sie sich doch einen anderen Prof suchen und bei dem weiterstudieren koenne, aber Suzanne wirft ihm vor, nichts zu verstehen, die Profs steckten doch alle unter einer Decke. Flip versteht nicht, dass ihre Karriere es ihr wert sei, erpresst und geschlagen zu werden. Warum er sie ueberhaupt geschlagen habe, will er wissen. Es sei wegen Flip, antwortet Suzanne, sie habe dem Prof erzaehlt, dass sie zusammen im Bett waren. Warum sie das denn erzaehlt habe, fragt Flip. Weil es die Wahrheit sei, weil er es sowieso gemerkt haette und weil es so schoen gewesen sei, antwortet Suzanne. 20. Wohnung Koch/Winicki: Urszula und Tanja liegen in ihren Betten. Urszula freut sich, dass Tanja eine Wohnung hat und dass sie nur 10 Meter Luftlinie voneinander entfernt sein werden. Tanja hat aber doch ein wenig Angst, dass Eva sie mit ihrem "negativen Karma" und ihrer Einsamkeit mit runterziehen koennte. Sie fuerchtet, mit Evas Geschichten vollgelabert zu werden, und hat auch Bedenken, in die Wohnung, in der sie so viel Mist erlebt und gebaut hat, wieder einzuziehen. Am liebsten wuerde sie sich klein machen wie eine Maus und bei Urszula in ihrer Wohnung bleiben. Urszula ist aber bereits eingeschlafen und hat Tanjas Bedenken anscheinend gar nicht mehr gehoert. 21. WG Dresden: Flip kocht ein Candlelight Dinner fuer sich und Suzanne (Musik: Cat Stevens "Moonshadow"). Suzanne meint, er solle nicht so viel Aufhebens um sie machen, das sei sie gar nicht gewoehnt. Dann werde es dringend mal Zeit, entgegnet Flip und stoesst mit ihr mit einem Glas Wein an. Was sie denn jetzt machen solle, fragt Suzanne. Flip findet, sie solle "diesen Idioten" in die Wueste schicken, sie koenne doch auch im Ausland studieren. Suzanne reagiert ziemlich heftig: Er sei kein Idiot, und Flip solle nicht so ueber ihn sprechen. Sie habe ihn mal geliebt, und er sei einer der intelligentesten und sensibelsten Menschen, die sie kenne. In diesem Moment klingelt es an der Tuer. Suzanne wundert sich, wer das um diese Zeit noch sein koenne, und Flip geht zur Tuer und oeffnet. Es ist der "intelligent und sensible" Prof - Flip versucht zwar, ihm die Tuer vor der Nase zuzuschlagen, aber es gelingt dem Prof dennoch, in die Wohnung einzudringen. Er stuermt zu Suzanne in die Kueche und fleht sie an, ihn nicht zu verlassen, sie muesse bei ihm bleiben. Flip bittet ihn, die Wohnung zu verlassen, sonst muesse er die Polizei holen. Er werde ihn wegen Hausfriedensbruchs und Koerperverletzung anzeigen, wenn er Suzanne nicht in Ruhe lasse. Der Prof ignoriert ihn, nimmt Suzannes Kopf zwischen seine Haende und sagt ihr, sie wisse, was er tun werde, wenn sie ihn verlasse, sie muesse sich jetzt entscheiden - Flip oder er. Tuedeluedeluedeluedelue...