"Sex" (762) - Joachim Friedmann - 9.7.00 1 Schlafzimmer Isolde Isolde herzelt und busselt Fausto wach. Der ist natürlich nicht begeistert, ob des grauenvollen Anblicks und der frühen Stunde. Isolde drängt darauf, aufzustehen, weil heute ein besonderer Tag sei. Sie sagt aber nicht, warum. 2 WG Dresden Suzanne kämmt und schminkt sich im Bad, ist recht früh auf den Beinen, was Nina wundert. Suzanne erklärt, daß sie wieder eine Bibliotheksschicht einlegen müsse, in letzter Zeit habe sie einiges schleifen lassen. Nina wundert sich schon wieder, Suzanne sei doch so oft an der Uni. Das schon, erklärt Suzanne, aber sie komme da nicht immer zum arbeiten. Nina will wissen, was Suzanne denn sonst an der Uni mache? Dem Styling nach zu urteilen, checke sie wohl Männer ab. (Wir erinnern uns an die Dresdner Spezialität: Eier-Checke.) Suzanne entgegnet, ein bisschen Farbe und Schminke täten Nina bestimmt auch gut, sie wolle doch nicht als verkniffene Polizistin enden. Nina, mit ziemlich verkniffenen Tatoo auf dem Oberarm, mault, nun solle Suzanne nicht auch noch mit so Bemerkungen anfangen. Sie wisse ja, daß ihr das manchmal abgehe mit dem Charme und dem Weiblichsein, aber Suzanne solle sich doch bitte mit solchen blöden Sprüchen, wie sie Klaus schon immer bringe, zurückhalten. Suzanne dachte, Nina würde sich mit Klaus sehr gut verstehen, wenn nicht noch mehr. Nina erklärt, dass sie Klaus zwar "ganz süß" fände, aber bei dessen Polizistenlästereien würde bestimmt nicht mehr draus. Ausserden solle man die Finger vom Sex mit Mitbewohnern lassen, das würde sowieso nichts, wie man ja an Suzanne und Flip sehen würde. 3 Wohnung Helga Beimer Während Onkel Franz noch mosert, er wolle die von helga verabreichte medizin nicht nehmen, klingelt heiko und fragt helga, so als ob diese ueberhaupt keine ahnung haette, warum er wohl gekommen sei, wo denn Lea sei, er wolle sie nämlich zum Kindergarten abholen. maja bringt lea und uebergibt sie heiko. maja fragt, ob sie im gegenzug spaeter nico mit in den englischen garten mitnehmen koenne, was heiko bejaht. als heiko gegangen ist, schwärmt helga dermaßen über diesen attraktiven, jungen Mann, daß man sich schon fragt, was man ihr resp. Friedmann in den Kaffee getan hat. Helga will dann noch ihre Begeisterung auf Maja übertragen, da sie in deren Augen wohl Anzeichen dafür entdeckt haben will (obwohl Maja ihr den Rücken zuwandte), scheitert aber. Helga schwärmt weiter von Heiko und dessen tollen Eigenschaften, die sie bei ihrem Sohn Klaus vermisse. Maja gemahnt Helga zur Aufrichtigkeit. Einige der guten Eigenschaften könne Klaus sehr wohl auch aufweisen. Helga beschwert sich bitterlich, daß Klaus vor vier Wochen das letzte Mal angerufen habe. Seit dem habe sie nichts mehr von ihm gehört. Maja wartet mit dem an sich genialen Vorschlag auf, daß Helga ja ihrerseits bei Klaus in Dresden anrufen könne. 4 WG Dresden Tatsächlich klingelt kurze Zeit später beim Frühstückstisch in Dresden [und nicht in Amerika, wie uns der Song von Supertramp glauben machen will] das Telefon. Nina nimmt ab, macht Helga klar, daß Klaus noch schläft und es gefährlich sei, diesen zu wecken, aber Helga besteht darauf. Der Geweckte beschwert sich alsdann bei Nina über den "Bullenterror". Dann telefonisch bei seiner Mutter, ihn so früh am Morgen zu stören. Obwohl todmüde, hat Klaus nichts besseres zu tun, als blitzschnell aus dem Bett zu jumpen und sich mitsamt Telefon zu Nina in die Küche zu begeben, wo diese ein paar Stullen schmiert und einpackt, was Klaus wohl bereits unter der Bettdecke gesehen oder gerochen hat, um Nina sinniger Weise zu fragen, wo sie denn hinwolle, weil: denken kann er sich das anscheinend nicht, so früh am Morgen. Durch diese geschickte Drehbucheinlage erfährt dann der Zuschauer, daß Nina - Überraschung ! - auf dem Weg zur Schicht ist. Ob sie mit ihm am Abend ins Kino gehen wolle, will Klaus wissen. Nina, immer noch sauer über den "Bullenterror" lehnt schroff ab, sie sei bereits mit ihrem Chef verabredet. Nina geht und Klaus bedankt sich bei seiner am Telefon hingehaltenen Mutter, sie hätte ihm gerade ein Rendezvous versaut, was es denn so wichtiges gäbe? Klaus nimmt verärgert zur Kenntnis, daß seine Mutter einfach nur so angerufen habe, ohne daß etwas Konkretes vorgelegen hätte. 5 Lindenstraße Giovanna, wieder mit Kopftuch und optisch auf dem besten Wege zu einer zweiten Iffi, handelt mit Paolo ihre Zeugnisnotenentlohnung aus. Paolos Angebot: für jede Note Eins gäbe es 5 mark, für jede Zwei 3 Mark und für jede Drei "gor nix". überall eine Null hintendran, dann wäre Giovanna zufrieden. Und dafür, daß sie die prüfung [die realschul-aufnahme-prüfung?] überhaut bestanden habe, wolle sie nochmal 50 mark. paolo könne ja in Raten zahlen. die wege trennen sich, giovanna wird von fausto abgefangen, der sie nur noch die "safran-lady" nennt. wo marcella sei, will fausto wissen. Giovanna will gegenwissen, was dies fausto anginge. (Im Hintergrund von Giovannas Kopf sehen wir im Schaukasten des Akropolis zwei Speisekartenseiten mit "Fisch Gerichte", was Giovann gut zu Gesicht steht). Fausto gesteht, daß es ihn in der Tat nichts anginge, aber er solle Marcella etwas ausrichten und er würde diesen "Auftrag" gewissenhaft ausführen wollen. Fausto übergibt Giovanna die Visitenkarte des Leiters einer Modellschule in Schwabing, bei der sich Marcella einmal vorstellen solle. 6 WG Dresden langschlaefer flip kriecht auch schon aus den federn. Mit frisch gebügeltem Kragenschlafanzug tritt er in der Küche in eine Putzwasserlache. Klaus schrubbt nämlich den Boden, was Flip wundert. klaus berichtet, daß nina ihn "angpisst" haette [es war wohl doch kein Putzwasser], er wuerde wohl seinen kuechendienst vernachlässigen. (Sinnig im hintergrund die Putzafel mit einem dicken Kreuz bei: [x] Klaus) Flip meint, Klaus dürfe sich nicht beschweren, er würde Nina viel zu oft hochnehmen. Klaus meint, seine Sprüche gehörten zum Flirten dazu, aber Flip weiß es besser: Nina sei keine "Jungstudimaus", die man mit einem paar flotten Sprüchen herumbekäme. Nina, sei eine [Achtung!] Frau. Und Flip sei wohl der, der auf diesem Gebiet voll die Ahnung habe, stellt Klaus zweifelnd fest. Na immerhin, sei er, Flip, ein klein bißchen feinfühliger. Bei Suzanne habe das aber wohl nicht geholfen, frotzelt Klaus. Suzanne sei ein besonderer Fall, der einfach Zeit bedürfe, verteidigt sich Flip. Klaus, nun plötzlich auf dem Weg zur Uni, will von Flip wissen, ob dieser mitkomme. Flip verneint, er hätte noch einen Termin bei seinem Professor Hügel, wegen eines Hiwi-Jobs. 7 Wohnung Isolde Man frühstückt pfifferlinge auf lachsschaum, aber isolde ist mehr den pflichten zugetan und drängt zur eile. sie hätte noch einiges vor, eventuell hätte man ja am abend grund, den bereits vorhanden champanger zu öffnen. was isolde vorhabe, will fausto wissen, aber isolde verrät es immer noch nicht. fausto sagt, daß isolde ihn mit ihren geheimnissen wütend mache. wenig glaubhaft macht er ihr eine szene: ob sie sich für einen anderen mann so schön gemacht habe? isolde fühlt sich geschmeichelt und winkt ab. es wäre rein geschäftlich, er solle sich keine sorgen machen. man treffe sich dann um vier im casarotti. 8 Reisebüro helga bringt akten vorbei, die sie für den steuerberater vorbereitet hat. sie jammert, daß es nicht ihr ding sei, immer alleine zuhause herumzuhocken, ab und zu ein paar belege zu sortieren oder canan zu vertreten. ihr fehle der umgang mit menschen, mit den kunden (von denen nicht ein einziger zu sehen ist). erich ist erstaunt über helgas "neue töne". ob ihre familienpflichten sie nicht mehr ausfüllten? seit lea im kindergarten sei, nicht mehr. sie muesse sich nur noch um onkel franz kuemmern, aber der würde immer tattriger und unverschämter, genau wie klaus. erich sagt, er wolle nicht triumphieren, aber er hätte immer gesagt, daß eine frau mit helgeas format [wie schmeichelnd!], mehr brauche, als heim und herd. Es wäre wohl eine Eingebung gewesen, als er ihr heute morgen dieses Präsent, (er zückt eine karte zu beethovens oper "fidelo" bei den opernfestspielen) besorgt habe. [immerhin hat die dramaturgie in letzter zeit einen auffällig guten draht zum realen spielort münchen, wo am Donnerstag bei den Opernfestspielen tatsächlich Beethovens Fidelio aufgeführt wurde]. Bevor Helga zu dramatischen Akkorden der Fideliouvertüre noch "ja" sagen kann, kommt Canan herein, die Erich einen Imbiss aus den Aloisius Stubn besorgt hat. [Sah aber aus wie zwei Fladenbrote, hat da jemand getürkt?]. Sie macht Erich aber klar, dass sie zukünftig nicht mehr bereit sei, im Imbiss einzukaufen. Erich will wissen warum. Olli Klatt sei ihr zu aufdringlich, staendig baggere er sie an und wolle mit ihr ausgehen. Helga: "Was ist denn dabei, wenn ein junger Mann mit einem jungen Mädchen weggehen will?" Canan erklärt, darum ginge es nicht, aber sie wolle nicht mit Olli Klatt nach afrika und im Jungel heiraten [Ägypten?]. Helga, der sie anscheinend nicht nur etwas in den Kaffee, sondern auch gehörig ins Hirn getan haben, meint, Olli sei doch ein grundguter Mensch. 9 Lindenstraße Fausto trifft wieder Giovanna auf der Strasse. Sie berichtet, dass sie Marcella das Gewünschte ausgerichtet hätte und daß Marcella auf dem Weg zur Modellschule sei. Fausto will gerade mit dem Auto davonfahren, als er Isolde auf der anderen Straßenseite mit einem älteren Herrn erblickt. Er stellt Isolde zur Rede. Isolde winkt ab, es sei nur geschäftlich. Außerdem sei sie überascht, Fausto zu sehen, dieser solle doch "zuhause" warten. [sie meint wohl das appartement über dem casarotti, wo doch jeder außer den autoren und isolde weiß, daß faustos zuhause woanders ist. wir erinnern uns, wie hajo dort den briefkasten leerte und vom hausmeister erwischt wurde. Der Zuschauer glaubt natürlich, es sei Isoldes Zuhause gemeint.] fausto solle nicht den eiferüschtigen othello spielen und "nach hause" gehen. [sie meint wohl das appartement über ...,] 10 Friseursalon isolde betritt mit dem älteren herrn den salon, wo urszula und tanja musikalisch right in the night um bertas vogelnest versammelt stehen. urszula begrüßt insbesondere berta und schwärmt von deren auftritt bei der fussball-em. berta wundert sich, daß sich isolde für fussball interessiere. Isolde erklärt, daß fausto sie genoetigt habe, das finale anzuschauen. isolde heißt ihren begeleiter, sich doch ruhig etwas im Salon umzuschauen. Sie nimmt Urszula zur seite. Sie haette sich ja etwas bedeckt gehalten bei der Ankündigung ihres heutigen Besuchs, aber sie trage sich mit dem Gedanken, den Salon zu verkaufen. Urszula: "was? wieso denn das?" Isolde erklärt, sie hätte Urszula vorher nicht beunruhigen wollen, aber nun sei die sache konkret geworden, der mitgebrachte herr wolpers sei wohl bereit den salon zu erwerben. urszula ist entsetzt und will wissen, was dann mit ihr geschehe. isolde sagt, daß sich urszula beruhigen solle, noch sei es ja nicht soweit. [wahrlich, ein trefflicher trost.] außerdem würde sie daraufhinarbeiten, daß urszulas pachtvertrag bestehen bliebe. vielleicht wolle herr wolpers den salon ja erhalten. [noch mehr trost ist schwerlich zu ertragen]. 11 Akropolis paoolo gelobt siner "lieben und fleißigen" tochter giovanna, die die das "strebsamste und folgsamste" familienmitglied des varese-clans der letzen 1000 jahre sei, ihr für die nächsten hundert tage, jeden tag eine Mark für deren tolle Prüfungsergebnisse zu zahlen. Die Gäste im Akropolis applaudieren wohlfeil. Paolo begibt sich dagegen gleich wieder in die Niederungen des Drehbuchsumpfs und vergißt nicht darauf hinzuweisen, daß er sich wünsche, auf Marcella genauso stolz sein zu können. [Anstatt, daß wir mal erfahren, was für eine Prüfung das war.] 12 Appartment Fausto Eine junge Frau steht bei Fausto unter der Dusche. Trotz matten Duschvorhang glaubt man erkennen zu können, daß es sich nicht um Marcella handelt, die sich ja bekanntlich gerade in der Modellschule aufhält. Dessen ungeachtet spricht Fausto diese Frau mit "Marcella" an. "Marcella" antwortet auch, zu unser aller Verwunderung aber nicht mit der uns bekannten Stimme Marcellas. Auch dauerhaft drüber gelegt Duschgeplätscher kann das nicht verbergen. Weiter darf sich der normalsterbliche Zuschauer über die Räumlichkeiten wundern, von denen er glaubt, sie gehörten zu Isoldes Wohnung, allein er mag nichts daran wiedererkennen. Während das Wasser Marcellas Po-Ebene hinunter plätschert, [apropopo: allein der Hintern war schon nicht der Marcellas. Gruß an Hamlet, have a nice holiday!] faselt Fausto, im Bett mit der Zigarette danach, etwas von blühenden Apfelbäumen in der Po-Ebene [igitt!]. Er würde ihr Blüten in ihr Haar flechten, sobald er genug geld habe, sein eigenes restaurant zu eröffenen und er wieder unabhängig sei. Marcellas Body-Double will nicht so recht dran glauben. fausto habe doch gar kein geld. fausto meint, er würde sparen. außerdem sei ihre liebe doch viel wichtiger als geld. das findet marcella auch, weswegen sie auch fordert, endlich mit den heimlichkeiten schluß zu machen. sie hält nichts davon, daß fausto immer wieder isoldes schoßhund spiele. Zu Debussys Ansichten eines Fauns, philosophiert Fausto, daß Isolde zwar das Geld habe, aber er, Fausto, habe sein Genie. Und er könne tun und lassen, was er wolle. Was wäre Isolde schon ohne ihn? Nichts. Dieses Nichts hämmert justamente an eine Glastür [der normalsterbliche Zuschauer wundert sich: wo gibt es in Isoldes Wohnung eine Glastüre?] und fragt durch die Tür, warum Fausto denn abgeschlossen habe. Fausto rennt kurzerhand nackt zu Marcella in die Dusche, heißt sie, sich niederzuknieen, aber anstatt heißen sex in der praktikantenstellung, will fausto sich nur mit wasser benetzen. Er rennt dann handtuchumdiehüftebehangen zur türe, um isolde zu öffnen. isolde will wissen, wo fausto bleibe, man sei um vier uhr mit dem architekten verabredet. sie will auch wissen, mit wem fausto geredet habe. Fausto erklärt, dass er manchmal leidenschaftliche Reden unter der dusche halte. 13 Wohnung Helga während sich helga um onkel franz kümmert, der sich ja bekanntlich damals an der front von schuhsohlen und brennnesseln ernährt hat, kingelt es. so wie bizet in carmens horn stößt, öffnet helga die türe und ihre freundin marlene rauscht herein. marlene fragt, ob helga nicht lust hätte, sie zur neueröffnung des luxus-restaurnats "Zum Goldenen Hahn" zu begleiten. Helga weicht zunächst aus, gesteht dann aber doch, daß sie mit Erich in die Oper verabredet sei. Marlene ist enttäsucht, daß Erich Helga wieder rumgekriegt habe. Helga versichert, daß sie von Erich getrennt sei und es so auch bleiben solle. Aber erwachsene Menschen sollen nun mal gewachsene Beziehungen pflegen. Marlene versteht nicht, was Helga an diesem "sagen wir mal Hilfs-Hemingway" findet. Er wolle Helga doch bloß rumkriegen. Helga braucht Marlenes Ratschläge nicht, das einzige was Marlene in den letzten Jahren selber zustande gebrachte hätte, wäre doch lediglich eine Dreitages-Affäre mit genau jenem Erich Schiller gewesen. 14 Casarotti Isolde berät sich mit ihrem Architekten Sven Hidde, als Fausto von oben herunterkommt und durch den Haupteingang das Restaurant betritt. Isolde stellt die beiden Herren miteinander vor. Fausto ist erstaunt als er von "neuen Plänen für das Casarotti" hören muß. Isolde redet Fausto jedoch ein, daß ihm am allerwenigstens entgangen sein dürfte, daß das Casarotti ständig überfüllt sei und einen unzumutbaren Reservierungsvorlauf habe. Was Isolde ihm damit sagen wolle, will Fausto wissen. Anscheinend ist heute der Tag der Beiseitnehmungen: nach Urszula, zieht nun Isolde Fausto vom Geschehen ab, um ihm zu eröffnen, daß sie das Haus, in dem sich das Casarotti befindet, kaufen wolle und den zweiten Stock des Hauses in das Restaurant miteinbeziehen wolle. Freudeübersprühend erzaehlt sie nebenbei, daß Faustos Appartment [nun wissen wir endlich, um welche Wohnung es sich eben handelte] natürlich weichen müsse, aber dafür sei das Casarotti dann doppelt so groß. Er könne ja dann ganz bei ihr einziehen. Fausto macht gute Mine zum dummen Spiel und entschließt erstmal sprachlos zu sein, was er auch sagt. 15 WG Dresden klaus kommt mit einem strauß rosen in die wg. flip fragt gleich nach, ob die blumen für ihn seien. klaus zögert einen moment, entschließt dann, die blumen seien für alle. flip berichtet stolz, daß er den hiwijob bekommen hätte. ob klaus am abend mitkommen wolle, dieses ereignis zu feiern? klaus lehnt ab, da er - sehr zu flips erstaunen - noch lernen wolle. nachdem flip gegangen ist, schleicht sich klaus mit den blumen weiter bis zu nina, die in ihrem zimmer sitzt und mit einem buch auf dem kopf jogiert. was klaus denn wolle? ein paar dinge klarstellen! 16 Helgas wohnung maja kommt mit lea nach hause und fragt helga, ob diese am abend auf lea und nico aufpassen koenne, damit sie, maja, zusammen mit heiko und iffi ins kino gehen könne. helga bedauert, da sie selber bereits verabredet sei. maja will wissen mit wem. bevor helga antworten kann, klingelt es und maja sieht in der tuere die bescherung stehen: erich. helga wolle doch nicht etwa mit herrn schiller ausgehen? erich will wissen, ob irgendetwas dagegen zu sagen wäre. Es wäre schon, meint Maja, aber sie wolle es sich verkneifen. Nicht verkneifen kann sich dagegen Erich sein Gesülze über Helgas wunderbares Aussehen und seine Freude über diesen besonderen Abend. Helga meint, es wäre ein ganz normaler Abend, aber Erich betont erneut, es würde ein ganz besonderer Abend. Dies würde er ihr versprechen. Zu beethöflicher Musik tut er dies und will sich seine Taube gleich schnappen, als Auftakt zu mehr, aber Helga windet sich: "Gemach, gemach, schließlich gehen wir in die Oper, nicht zum Tanz!" 17 WG Dresden klaus erklaert nina sein anscheinend traumatisches, nie verwundenes dilemma: die polistzisten waeren immer auf der andern seite gewesen, damals bei den demos mit benny oder bei seiner freundin julia, mit der er versuchstiere befreit haette. polizisten waeren immer seine feinde gwesen, nette poliszisten haetten bisher nicht in sein weltbild gepasst, aber das sei nun anders. er wäre sogar froh, daß es nina und ihre kollegen gäbe, wegen der ganzen verbrecher und so. [brüll!] und seine sprueche über die bullen, das waeren halt nur sprueche. ob er sie deswegen nun so volllabere, weil er auf einmal auf die polizei stünde, will nina wissen. er fände es jedenfalls nett, wenn sie sich etwas näher kennenlernen würden. nina packt die gelegenheit an klausis zopf, zieht diesen aufs bett und beweist ihre kußfestigkeit. 18 Casarotti während Fausto Rossini den Streichersonaten seines Namensvetters lauscht, betritt urszula das restaurant. isolde fragt allen ernstes, wie sie zu der ehre komme. sie habe sich den ganzen tag sorgen gemacht, erzählt Urszula. wie ernst sei es isolde mit dem verkauf? es ginge doch um ihre existenz. noch sei nichts unterschrieben, falls es urszula beruhige, tröstet isolde, aber es sei ihr schon ernst [das ist ja beruhigend]. aber warum habe urszula solche angst, was solle sich fuer sie schon aendern? urszula hat angst, daß die pacht erhöht würde, oder sie aus dem laden gekündigt würde, schließlich habe isolde selber erzählt, daß der neue besizter den laden für seine tochter brauche. isolde will ihr möglichstes tun, daß alles beim alten bleibe, auch wenn sie nichts versprechen könne. 19 WG Dresden bevor klausi penetrieren kann, klingelt es pentrant. ob es ninas chef sei, mit dem sie verabredet sei, will klausi wissen. nix chef, dies sei doch nur ein spruch gewesen. es ist suzis prof, der sich als solcher nicht vorstellt, (abspannleser wissen mehr), und ohne umschweife zu suzanne will. da diese nicht da ist, bekommt er ohne umschweife die türe vor die neugierig in die wohnung schauende nase gesetzt. auf dem weg zurück in ninas schlafgefilde überlegt sich klaus händereibend die richtige taktik für den nachtfick mit nina. am besten langsam vorgehen, das hätte bis jetzt immer geklappt. aber nina gehört wohl zur schnellen ausziehtruppe, erwartet klaus zu "this is a men's world" bereits entkleidet, wenngleich eventuelle reize züchtig unter der bettdecke verborgen bleiben. dies ficht klaus nicht an, stante pedes und vielleicht noch mehr, erledigt er sich seiner oberbekleidung. bis auf den brusthaarteppich, den behält er an. 20 Lindenstraße Erich und Helga kommen schwärmend aus der Oper, [obwohl die lokale Presse später berichten wird, daß die Aufführung gerade bei den musikalischen Höhepunkten einiges schuldig blieb und sich beim Zuschauer ein leises Gefühl der Enttäuschung breit machte]. helga bedankt sich für den wunderschönen abend und verabschiedet sich. erich schickt sich jedoch nicht an, zu gehen. es wäre ausgemacht gewesen, daß er helga bis zur türe bringen dürfte. das hätte er ja nun getan, stellt helga folgerichtig fest. erich meinte jedoch die wohnungstüre, nicht die haustüre, was er deutlich zu verstehen gibt. er folgt helga ins treppenhaus. ob er ihr etwa nachstellen wolle, fragt helga. als das Licht ausgeht, küßt Erich Helga heftig und erklärt ihr, daß er mit ihr kommen wolle, nicht nur zur Wohnungstür. Zunächst reagiert Helga abweisend, dann hat sie nur noch einen cliffhangenden Blick für die Kamera übrig. Im Abspann wurden folgende Personen genannt, die aber nicht zu sehen waren: Else, Nico, Iffi, Ute Weigl Die ominöse Marcella-Darstellerin wurde ebensowenig genannt, wie Paolo, der potentielle Salon-Käufer oder der Architekt.