Hamlets Gossenmotze

Hamlet

Heute: Folge 767


Je nun, Völkchen,
was hatte es im Gewürg 766, wer oder was zog aus und hindurch?


- Händchensex: Treibt das feiste Schätzelchen am frühen Morgen mit der leblos schlafenden Polin, will noch ein bißchen kuscheln in der Kuschelkoje weil es doch "unser letzter Tag" ist (zieht die nach Afrika in die alte Sperling Wohnung, wir dachten, die zieht nur nach nebenan?). Wird aber nix denn...


- Klopft nicht an: Diesmal Oma Rosi, macht mit beim Wettbewerb "Liebestöter 2000". Es zieht sich wie ein roter Faden durchs Gewürg; in jeder Folge klopft mindestens ein Gossenweib net an und betritt einfach so das Privatgemach bzw. Boudoir von irgendwem. Wenn wer anklopft, dann ist es ein Mann, was ihm aber nix bringt, er wird trotzdem vollrohr angeblafft. Was ist los, was geht da ab? Sollen uns da nach und nach alle Frauen bar jeder Restmanieren vorgeführt werden? Arbeitet da jemand ein Kindheits- bzw. Teenagertrauma ab und auf. Kam da einem Verantwortlichen mal die Frau Mama ohne anzuklopfen ins Zimmerchen gestolpert und da.....Ach lassen wird das, decken wir ein Mäntelchen darüber. Aber es sieht ganz so aus!


- Unfug: Treibt das Schätzelchen und soll sie wo anders machen bzw. die arme Frau Dr. Sperling mit einem Waffenlager beglücken, meint die Dehydroomma. Manchmal hat sie helle Momente, auch wenn der Auslöser ein falsch aufgehängter Waschlappen mit Design Marke Geschmacklos ist.


- Isar I.: Da schmiß das Schätzelchen die Weiberwumme rein, sagt sie.


- Isar II.: Fließt durch das Schlafzimmer der stolzen Polin. Oder wie hat das Schätzelchen die Wumme so schnell wieder beigebracht? Oder lügt sie etwa - nit möööglich! Jedenfalls verschwindet die Krachen unten im Koffer, gut versteckt unter müffelnden Klamotten. Der Beginn eines wohldurchdachten Handlungsstrangs der dann bei Theo und Francesco in der Isar verläuft? Wir werden es sehen bzw. auch nicht.


- Isar 12: Auch eine Münchner TV-Serie mit geilen BMW-Funkstreifen und schon ziemlich alt. - Lalüllalü - lalülala - Ja, das waren noch Zeiten!


- Grippe: Haben auch die Blumen! Und deshalb kriegt der Waschilie keine.


- Fantomas: Waschilie mit hautfarbener Badekappe uffem Kopp. Wenn die Leutchen vom Gesichtsverleih die Übergänge vom Latexgewürg zur Haut schon net richtig überschminkt kriegen, dann soll wenigstens der Beleuchter etwas gnädiger sein und net auch noch Spitzenlichter drauf stellen. Oder ist er in der Gewerkschaft und macht das extra?


- Vor gut einem Jahr wurde unter den Fanmailerinnen die Forderung nach Radikalhaarschnitten und Kappen für die männlichen Protagonisten im Gewürg laut. Da habt ihr es, so bescheuert sieht das aus!


- Üüüüberraschung: Der Griechenbabba spielt Klampfe zum Empfang. Ei, wer hätte das gedacht! Er spielt aber nur ausnahmsweise mal, weil sein Herz gebrochen ist. Ja, dann soll er doch mit den Händen spielen. Mal ernsthaft; gerade wenn sein Herz gebrochen ist, müsset er doch den ganzen Tag lang so einen süßlichen Seim spielen, und net hinter der Theke stehen und den Italiener schikanieren mit einem Ton wie ein Folterknecht. Da stimmt doch psychologisch was net.


- Zupfkuchenkurier: Kommt zur Dresden-WG und bringt das monatliche Fresspaket. Letztes mal war es noch wöchentlich. Und ein paar Folgen davor kaufte Flip noch ein russisches Kochbuch, um den Zupfkuchenentzug der Angebeteten zu lindern, hat diese doch schon lange keine russische Zerrtorte mehr gehabt. Ja was denn jetzt?! Können die net einfach Kekse futtern. Daß die wechselnden Autoren net in der Lage sind, ne gescheite Übergabe zu machen, wissen wir doch schon.


- Zwei Jahre Arbeit: Liegen im Büro vom Prügelprof rum und die will sie jetzt holen damit er es nicht vernichtet, der sensible und gebildete und einfühlsame liebe Mann.....


- Chuzpe: Hat der Imbisking Kling, stellt sich frech zum Griechenbürscherl und dessen trickgefickter Ehefrau und erzählt, wie gut ein Spenderausweis ist und daß der für allerhand gut ist. Frech, frech!


- Meschugge: Alle beide und sie hat einen an der Klatsche, attestiert der Hase nach Flips Bericht. Jo, da hat er recht. Und meinereiner schrieb es ja schon mehrfach; der Hase ist neben Harry der einzige im Gewürg, der seine sieben Zwetschgen noch so halbwegs klar auf der Reihe hat.


- Perfekt: Der Fi.. -äh- Kurzurlaub vom Hasen und seiner Bullenmetze. Ja logisch, was sonst!


- Manipuliert: Die brennende Anwältin. Verwirrt Momokind Mowgli mit Suggestivfragen noch mehr, als er ohnehin schon ist. Wozu eigentlich? Daß der Rastamann unzurechnungsfähig und hochgradig gestört war -und zwar schon seit Monaten-, und damit schuldvermindert oder schuldunfähig, dürfte mittels unmanipulierter Zeugenaussagen leichter zu belegen sein, als die Affekthandlung im Lokal dann. Die Anwältin braucht doch nur Maria als "Gutachterin" vor Gericht antanzen zu lassen, und jeder Richter sieht sofort, in welch gestörtem Zustand Momokind sich zwangsläufig befand, oder?


- Fotos: Macht Momokind im Knast und wird von einigen MailerInnen als unrealistisch empfunden. Meinereiner lernte mal eine ehemalige Knastinsassin (hatte auch im extremen Psychostress einen umgebracht) kennen, die machte auch in einer Freizeitgruppe im Knast Fotos. Und mangels frei wählbarer Örtlichkeiten machte sie die Aufnahmen dann im Hof. Sie zeigte meinereiner die Dinger, eine ganze Schuhschachtel voll war es. Aber halt net so große Abzüge, kleine Dinger nur und Karton zum aufkleben gab es auch nicht. Die Präsentation und die Größe der Fotos waren unrealistisch, die Fotos selbst nicht.


- Klopft an: Paolo, wird aber trotzdem sofort angemotzt. Soll er die Klopferei halt lassen, bei den Weibern macht es doch auch nix.


- Interpretation: Der angestrebte Meineid. Ja, so nennt man das und kennt man aus der Politik, wo dieses Verfahren meist im Zusammenhang mit größtmöglichen Erinnerungslücken praktiziert wird. Ist aber irgendwie gesellschaftlich toleriert und quasi salonfähig - bei Politikern jedenfalls.


- Fehlte: Die Vorhängkette an der Tür und da stürmt Watschen-Werner mal wieder rein. Aber diesmal hat er mehr Text bzw. Phrasen und die sülzt er auf Susanne ein, gnadenlos.
So benimmt sich doch kein erwachsener Mensch, nichtmal ein Akademiker in den Wechseljahren!


- Keift: Die alte Kling in bewährter Manier. Wenigstens das ändert sich net und Schätzelchen kanns brauchen. Aber Vorsicht, Frau Kling, die Weiberwumme im Koffer ist scharf geladen.


- Steril: Die ehemalige KPD-Küche. Recht ungewohnt.


- Packt: Das Wendeweib, wandelt mit Watschen-Werner weg. Aber es tut ihr weidlich wehiglich leid....Ooooch nee!


- Dunkelblau: Der Unterrock der dunklen Blondine, und denn läßt sie an weil er net ran darf, der Rekonvaleszent. Dabei hat er sich doch so gefreut.


- Was Besseres: Hat Flip verdient, meint der Hase. Na ja, irgendwie schon. Nur, woher nehmen und nicht in Thailand kaufen?


- Hausbesuche: Macht die brennende Anwältin noch am späten Abend und geht düsteren Blickes.


- Scheiße: Eva auf dem Teppich, sagt jedenfalls das feiste Schätzelchen dazu. (Wer fand eigentlich damals ihr Mutter, die lag doch in der selben Wohnung tot am Boden, oder?)


- Cliffhanger: Is sie nun tot?


- Fehlte: Harry und der Wodkadoktor. Und deshalb wohl gabe es...


- Witzisch: Hä?


- Erotisch: Ne, der schnell hingelegte Halbstrip von Dunkelblondi langt net fürs Prädikat, ne!


- Ärgernis: Die Musikbeschallung zum Gewürg. Hatte früher jeder der wichtigeren Akteure sein eigenes Musikmotiv, welches beim Dialog dann runtergefahren wurde, so hat man heute den Eindruck, irgendwer hat im Hohen Norden eine 70er Jahre Tonträgersammlung günstig erworben und damit wir das nun auch alle wissen, drückt man uns Janis Joplin und Co laut aufs Ohr. Laut bis an die Schmerzgrenze. Oder will man das unerträgliche Genuschel der Protagonisten übertönen? Da empfehlen wir bei Tiger Tom demnächst dann "Kraftwerk" und beim Auftritt vom Imbisking das Mundharmonikamotiv aus "Spiel mir das Lied vom Tod". Aber bitte so laut wie im Kino!

Zu dieser Schwerhörigentortur (will man die alten Leutchen vergraulen, damit man mehr junges, nackiches Gemüse in den Handlungsstrang verbauen kann?) gab es im Gelbe Salon eine lebhaft Diskussion. Wir zitieren mal:

Mail von Rascha
Neulich habe ich mir mal wieder ein paar alte Listra-Folgen auf Video angesehen. Da fiel mir erst richtig auf, wie beschissen diese krampfige Hintergrundmusikauswahl heute ist. Frueher hatten die Schluesselpersonen eigene Melodien bzw. Themen, die ich sehr viel gelungener (und intelligenter eingesetzt) fand als die heutige Vorgehensweise, bei der man Titel aussucht, die gaaaanz zufaellig textlich genau zu der Szene passen, in der sie im Hintergrund laufen. Sehr unecht wirkt das, total gekuenstelt!
- 8.8.2000 - 16:14:55

Mail von Krtek
Wenn sie im Hintergrund laufen würden. Teilweise überdröhnen sie die Dialoge. Irgendjemand hat dort eindeutig zuviel Soaps gesehen.
- 8.8.2000 - 16:32:35

Mail von Hamlet
Ja, Rascha,
aber vor allem wurde das Musikthema RUNTERGEFAHREN, wenn der
Dialog einsetzte. Die Musik jetzt fährt eher rauf!
Das wäre wirklich ein Thema für eine Unterschriftenaktion!
Oder?
- 8.8.2000 - 16:34:11

Mail von Rascha an Hamlet
Ja, das faellt mir in letzter Zeit auch immer wieder negativ auf. Gerade bei den letzten beiden Rueckblicken stellte ich fest, dass man wegen der laestigen Musik ein aeusserst scharfes Gehoer benoetigt, um die Dialoge tatsaechlich vollkommen zu verstehen.

Frueher gab es hoechstens mal Probleme, wenn der halbwuechsige Hase fuerchterlich nuschelte, was bei ihm mit schoener Regelmaessigkeit der Fall war.
- 8.8.2000 - 16:40:13

Mail von Hamlet
Ja, Rascha,
es ist den Hörgeschädigten (und den älteren Zuschauern)
gegenüber einfach nur noch asozial!
- 8.8.2000 - 16:43:48

Mail von Rascha an Hamlet
Ich bin weder aelter noch hoergeschaedigt. Dieses Verhalten ist *allen* gegenueber asozial!
- 8.8.2000 - 16:48:20

Mail von Krtek
Ja, damit ich bei der Lindenstraße die Dialoge verstehe, drehe ich mittlerweile die Lautstärke ziemlich weit auf, um bei den Musikeinlagen dann vom Sofa gepustet zu werden.
- 8.8.2000 - 16:54:34

Mail von Julie
Rascha und Hamlet, das sehe ich genau so, die "Hintergrund"-Musik ist wirklich unverschämt. Mir geht's auch so, daß ich mich manchmal schwer tue, was zu verstehen. Das schlimmste ist, daß es mir inzwischen schon fast egal ist..................
- 8.8.2000 - 16:59:13

Mail von halea
Diese alles uebertoenende "Hintergrund"-Musik geht mir auch gewaltig auf den Senkel.
- 8.8.2000 - 17:15:40

Und das ist bzw. war noch lange net alles zum Thema akustische Umweltverschmutzung in der Gosse!

Ob da jetzt mal wer nachdenkt, oder ob ein trotziges "Jetzt erst recht" folgt, wir werden es mit halbertaubten Ohren hören.



So, ihr Datendiebe, der Tag ist noch lang, zeigt eurem Chef, daß ihr ihn ganz doll lieb habt!


Hamlet.

- 10.8.2000 -



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